- Die Aussenpolitische Kommission des Nationalrats möchte die Kohäsionsmilliarde der Schweiz an die EU-Oststaaten verdoppeln.
- Konkret soll der aktuell bewilligte Rahmenkredit auf zwei Milliarden Franken aufgestockt werden, heisst es in einem Antrag, den die Kommission am Montag angenommen hat.
- Damit will die Mehrheit der Kommission der Schweiz den Zugang zu EU-Forschungs- und Studierenden-Austauschprogrammen sichern.
Es sei quasi ein Versuch, mit dem Angebot einer Verdoppelung der Kohäsionsmilliarde eine Assoziierung an die verschiedenen Programme wie etwa «Horizon Europe» und «Erasmus plus» noch zu retten, sagte Antragssteller Eric Nussbaumer (SP/BL) gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Daher sollen die Assoziierungsvereinbarungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union zur Teilnahme an laufenden EU-Programmen bis zum 30. Juni 2022 unterzeichnet werden.
Denn: Während das Parlament noch in diesem Jahr über die Erhöhung des Beitrags entscheiden kann, ist das laut Nussbaumer bei einer Verstetigung der Kohäsionszahlung nicht möglich. Offiziell informieren will die nationalrätliche Kommission am Dienstag. Das Parlament wird noch dieses Jahr über den Vorschlag beraten.
Verhandlungsmasse für Bundesrat
Mitte November hatten sich Aussenminister Ignazio Cassis und EU-Kommissar Maros Sefcovic darauf geeinigt, im Januar 2022 eine Zwischenbilanz zu ziehen. Die EU erwartet ein «starkes politisches Signal» seitens der Schweiz.
Mit einem verdoppelten Kohäsionsbeitrag soll der Bundesrat nun «eine Verhandlungsmasse für ein politisches Signal bekommen». Denn Brüssel habe signalisiert, dass schnell erste Fortschritte hin zu einer geregelten Beziehung möglich seien, wenn die Schweiz einen konkreten Vorschlag unterbreite, heisst es im Antrag.
Am 26. Mai hatte der Bundesrat einseitig die Verhandlungen zum institutionellen Rahmenabkommen mit der EU abgebrochen. Seitdem ist das Verhältnis Schweiz-EU stark abgekühlt.