- Der Hauptbahnhof Genf soll bis 2038 dreimal grösser werden.
- Ziel ist es, mehr Züge aufzunehmen und mehr Platz für die Reisenden zu schaffen.
«Dieses Projekt ist wichtig für Genf und die Westschweiz», sagte SBB-Chef Vincent Ducrot am Dienstag in Genf vor den Medien. Der Bahnhof Cornavin sei nach Zürich und Bern der drittgrösste Bahnhof im Land und werde täglich von rund 171'000 Passagieren frequentiert.
Seit der Inbetriebnahme des grenzüberschreitenden S-Bahn-Netzes «Léman-Express» im Jahr 2019 stosse er an seine Kapazitätsgrenzen.
Neun Jahre Bauzeit
Das Projekt soll noch weiter verfeinert werden, damit es 2027 öffentlich aufgelegt werden kann. Die Bauarbeiten beginnen frühestens 2030 und dauern neun Jahre. Konkret wird die unterirdische Erweiterung einen 420 Meter langen neuen Bahnsteig mit zwei Gleisen schaffen.
Direkt darüber, ebenfalls unterirdisch, soll der Bereich «Mezzanine» den Verkehr zwischen dem Bahnhof und den öffentlichen Bereichen verflüssigen. Die Unterführungen des bestehenden Bahnhofs sowie die Zugänge zu den Bahnsteigen werden komplett neu gestaltet.
Dreimal mehr Platz
Durch diese Arbeiten wird die Fläche, auf der man sich im Bahnhof bewegen kann, um das Dreifache vergrössert.
Die neue zentrale Passage, die sich an die historische Halle anschliesst, wird doppelt so breit sein wie der derzeitige Durchgangsbereich. Ausserdem soll es drei Unterführungen geben, die auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich sind. 44 Zugänge zu den Bahnsteigen werden geändert oder neu geschaffen. Zwei neue Tunnels sollen die unterirdischen Gleise mit dem Bahnnetz in Richtung Flughafen und in Richtung des Rests des Landes verbinden.
Kosten mit Genf geteilt
«Diese unterirdische Erweiterung, die zweite nach Zürich, ist unerlässlich und Teil der Modernisierung der Infrastruktur im Genferseegebiet in den letzten 15 Jahren», betonte Anna Barbara Remund, Vizedirektorin des Bundesamts für Verkehr und Leiterin der Abteilung Infrastruktur. Sie erinnerte daran, dass auch ein separates Projekt zur Erweiterung des Bahnhofs an der Oberfläche geplant ist.
Die Kosten für den Tiefbahnhof werden auf zwei Milliarden Franken beziffert. Davon werden 77 Prozent vom Bund, 16 Prozent vom Kanton Genf und sieben Prozent von der Stadt Genf finanziert. Die Beteiligung des Kantons und der Stadt erklärt sich dadurch, dass der unterirdische Ausbau, für den sich die Behörden von Kanton und Stadt eingesetzt hatten, teurer ist als die ursprünglich von der SBB geplante oberirdische Erweiterung.