- Das Schaffhauser Stimmvolk hat sein Parlament mit 60 Mitgliedern gewählt.
- Wie bereits bei den Regierungsratswahlen konnten die Grünen und die Grünliberalen zulegen. Bei den Grünen gewinnt die Mutterpartei einen Sitz dazu, die jungen Grünen holen 2 Sitze.
- Die GLP gewinnt einen Sitz dazu. Beide Parteien haben nun mit je fünf Sitzen Fraktionsstärke.
- Die etablierten Parteien gehören zu den Verlierern. Die SP verliert nicht nur einen eigenen Sitz, sondern auch noch denjenigen der Juso, die nicht mehr angetreten ist. Auch die FDP verliert einen eigenen Sitz und einen der Jungfreisinnigen. Die SVP verliert einen Sitz.
- Die EVP gewinnt einen Sitz dazu und verdoppelt mit neu zwei Sitzen ihre Präsenz im Kantonsparlament
Leises Erstaunen bei den Grünen
Das Klima habe den Ausschlag gegeben – trotz Corona, glaubt der Präsident der Grünen, Roland Müller, und sucht nach Erklärungen. «Das erstaunt mich auch», gibt er zu. Er sei nervös gewesen, den man habe nicht gewusst, was passiere. «Corona weckt Ängste, aber offensichtlich haben wir Antworten.» Dementsprechend hätten die Wähler reagiert.
In allen Wahlkreisen legen Grünliberale und Grüne zu. Am Eindrücklichsten taten dies die Grünen im Wahlkreis Neuhausen. Dort holten sie zusammen mit den jungen Grünen 13 Prozent der Wählerstimmen – mehr als doppelt so viel wie bei den Kantonsratswahlen 2016. In Stein am Rhein gewann die GLP auf Anhieb gleich 11 Prozent der Wählerstimmen. Sogar in SVP-Hochburgen wie im Klettgau konnten die Grünen und die GLP drei bis vier Prozent zulegen.
Die SVP bleibt stärkste Partei – SP ist enttäuscht
Die SVP bleibt mit 20 Sitzen wählerstärkste Partei, die grünen Parteien kommen mit zehn Sitzen der SP sehr nahe, die nun noch zwölf Sitze hat. Das sei enttäuschend, sagt SP-Präsident, Daniel Meyer, denn auch die SP sei eine Klimapartei. «Das ist schon ein wichtiger Punkt, ein ganz wichtiges Thema, auch bei uns.» Dadurch dass man «das Grüne» nicht im Namen trage, habe man jedoch einen Nachteil. Die FDP ist ebenfalls enttäuscht und kommt nun noch auf acht Sitze, gefolgt von der AL mit vier Sitzen. Mit all diesen Verschiebungen bleiben die Bürgerlichen zwar knapp in der Mehrheit, das Schaffhauser Kantonsparlament ist nun aber noch ausgeglichener als zuvor.