Bern hat das begehrte Label der Unesco bereits seit 1983 – und verdient gut damit: Über eine halbe Million Gäste besuchen die Berner Altstadt jedes Jahr. Das Label der Unesco fungiert als eine Art Gütesiegel.
Dieses Gütesiegel gibt es allerdings nicht umsonst. Bern muss etwas dafür tun, schon seit 7 Jahren eigentlich: Die Stadt muss der Unesco zeigen, wie sie der Altstadt Sorge trägt.
Konkret geht es darum, dass die Stadt Bern einen sogenannten Managementplan erstellen muss. Die Unesco fordert dies seit ein paar Jahren von Weltkulturstätten.
Hat Bern einen Plan für den Plan?
Als die Stadt Bern vor fast 40 Jahren das Label bekam, war ein solches Konzept noch nicht nötig. Das hat sich nun geändert. Schon 2013 wandten sich die Unesco-Behörden zum ersten Mal an die Berner Stadtverwaltung mit der Bitte, ein solches Konzept einzureichen. Noch immer liegt aber keines auf dem Tisch, wie die Berner Tageszeitung Bund am Dienstag berichtet.
Hat es die Stadt schlicht verschlafen oder nicht nötig gehalten, einen Plan zu erarbeiten? Nein, sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried: «Wir haben bereits viel gemacht. Seit zwei Jahren sind wir das Dossier am Vorbereiten, jetzt sind wir bald startbereit.»
Ein grosses Projekt. Rund eine Million Franken wir die Erarbeitung des Plans kosten. Die Vorarbeiten dauern schon zwei Jahre. 2024 soll das Konzept fertig sein. In diesem Managementplan wird die Stadt Bern aufzeigen, wie sich die Altstadt entwickeln soll. Der Stadtpräsident nennt die Pflästerung der Gassen und Plätze als Beispiel: «Da müssen wir aufführen, ob es künftig eine Pflästerung gibt oder nicht. Und auch, wie wir die Verkehrsführung handhaben wollen.»
Das Label bleibt
Bis diese Gedanken gemacht sind, wird es dauern. Das Unesco-Label sei aber nicht in Gefahr, sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried:
Die Altstadt von Bern, malerisch in einer Aareschleife gelegen: Diese Stadt soll weiterhin das Unesco-Label tragen. Alec von Graffenried betont, dass die Stadt das Label behalten will – nicht nur aus Marketinggründen, nicht nur, um Touristen anzulocken: «Die Bernerinnen und Berner hängen mit ihrem Herzen an der Altstadt. Wenn wir die Altstadt erhalten möchten, müssen wir den Schutz weiterentwickeln.»
Auch künftig soll zur Stadt Sorge getragen werden. Und das ist ganz im Sinne der Unesco.