- Der frühere Chef der Formel-1-Holding, Bernie Ecclestone, hat sich in einem Prozess wegen Steuerhinterziehung in London schuldig bekannt.
- Der 92-Jährige hatte es demnach versäumt, den britischen Steuerbehörden Vermögen im Ausland zu melden.
- Zum Auftakt des Verfahrens am 22. August hatte Ecclestone noch auf «nicht schuldig» plädiert.
- Ecclestone muss nun mehr als 650 Millionen Pfund Steuern nachzahlen und vermeidet so eine Haftstrafe.
Bernie Ecclestone zeigt sich reuig. 17 Monate Haft lautet das überraschend gleichentags gefällte Urteil. Ecclestones neueste Konfrontation mit der Justiz hat ihren Ursprung in Singapur. Im Stadtstaat hat er in den Jahren 2013 bis 2016 dem Fiskus Vermögenswerte von umgerechnet rund 450 Millionen Franken vorenthalten.
Im August letzten Jahres hatte er noch auf nicht schuldig plädiert. Am Donnerstag nun gestand er sein Fehlverhalten ein. «Ich bekenne mich schuldig», sagte Ecclestone vor dem Southwark Crown Court in London und kündigte Nachzahlungen in der Höhe von rund 750 Millionen Franken an.
Ursprünglich war verkündet worden, dass die Verhandlungen vor Gericht Mitte November beginnen und rund sechs Wochen dauern sollen. Den zuständigen Richtern konnte es dann aber offenbar nicht schnell genug gehen mit einem Urteil. Schon Stunden nach Ecclestones Schuldbekenntnis gaben sie das Strafmass bekannt: 17 Monate Haft bedingt. Die Strafe wurde auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt.
Ecclestone war bis vor knapp sieben Jahren Geschäftsführer der Formel 1. Im Zuge des Besitzerwechsels in der Rennserie vom luxemburgischen Unternehmen CVC Capital Partners zum amerikanischen Konzern Liberty Media musste er seinen Posten räumen.