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Credit Suisse-Mitarbeiter in Finanzkrise Mosambiks verwickelt
Aus Echo der Zeit vom 04.01.2019. Bild: Keystone
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Affäre um Credit-Suisse-Banker Jetzt wird aufgeräumt in Mosambik

Angefangen hat alles mit Thunfischbooten und Patrouillenschiffen. Die Credit Suisse (CS) und eine russische Bank liehen mosambikanischen Staatsfirmen rund zwei Milliarden Dollar. Damit sollten sie in Entwicklungsprojekte investieren.

Die Thunfisch-Fangflotte sollte die lokale Fischindustrie stärken und die Patrouillenboote die erst kürzlich entdeckten riesigen Gasvorkommen vor der mosambikanischen Küste beschützen. Die Kredite waren durch eine Staatsgarantie abgesichert, es schien ein sicheres Geschäft für die Investoren.

Happige Vorwürfe gegen ehemalige CS-Banker

In der Anklageschrift gegen die drei ehemaligen CS-Banker und den früheren Finanzminister von Mosambik heisst es, die eigens für diese Projekte gegründeten Staatsunternehmen seien nur Scheinfirmen gewesen. Sie hätten dazu gedient, rund 200 Millionen Dollar für Schmiergelder und persönliche Bereicherung zu verwenden.

Allein der frühere Finanzminister soll sieben Millionen Dollar eingesackt haben. Die CS-Banker hätten Investoren bewusst über den wahren Zweck der Kredite im Unklaren gelassen und auch die internen Kontrollen der Bank umgangen. Doch nicht nur die Banker nahmen es nicht so genau mit der Informationsweitergabe.

Internationale Gemeinschaft reagiert heftig

Einen Teil jener Kredite, die mithilfe der Credit Suisse an die mosambikanischen Staatsfirmen flossen, hatte auch die Regierung Mosambiks geheim gehalten. Das Parlament in Mosambik wusste nichts davon und ebenso wenig die internationale Gemeinschaft, darunter Kreditgeber wie der Währungsfonds (IWF).

Diese Institutionen zu informieren, wäre wichtig gewesen, weil Mosambik gerade erst eine Schuldenkrise hinter sich hatte. Grosszügig Geld zu leihen und dies nicht offenzulegen, kam gar nicht gut an. Schliesslich kam 2016 alles an die Öffentlichkeit.

Die Reaktion der internationalen Gemeinschaft kam prompt und heftig: Der IWF und mehrere Länder stellten ihre Zahlungen an Mosambik ein. Das Land rutschte erneut tief in die Krise. In eine Schuldenkrise, weil es seither seine Schulden nicht mehr zurückzahlen kann.

Mittlerweile liegt die Verschuldungsquote bei über hundert Prozent. Gleichzeitig lief die Wirtschaft in Mosambik schon damals schlecht und die Ernte in jenem Jahr fiel mager aus. Die Kombination war verheerend: Die Währung rasselte in den Keller, die Lebensmittelpreise kletterten ins Unermessliche. Auch die Investitionen in die Förderung der Erdgasvorkommen vor der Küste, von denen sich Mosambik den wirtschaftlichen Aufstieg erhofft, wurden praktisch lahmgelegt.

Ein erster Schritt ist getan – weitere müssen folgen

Mit den Verhaftungen ist nun ein erster Schritt getan in Richtung Aufarbeitung des Skandals. Doch das Ende der Schuldenkrise und ihre wirtschaftlichen Folgen sind noch lange nicht in Sicht. Gut möglich, dass sich nun auch noch eine politische Komponente dazugesellt.

Was, wenn die US-Justizbehörden nun gegen weitere Regierungsmitglieder in Mosambik vorgehen? Das könnte Einfluss haben auf die Wahlen im Oktober. Die seit der Unabhängigkeit regierende Partei Frelimo will gewinnen und weiterregieren. Doch die Partei ist gespalten und nicht mehr so beliebt wie auch schon.

Nachdem die Thunfischflotte und die Patrouillenboote Mosambik in die Schuldenkrise gestürzt hatten, könnte der Skandal im Wahljahr nun auch den Stimmenfang der Regierungspartei beeinflussen.

Anna Lemmenmeier

Auslandredaktorin

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Anna Lemmenmeier ist Auslandredaktorin zuständig für Mittelamerika, Mexiko und die Karibik. Von 2017-2024 war sie Afrika-Korrespondentin von Radio SRF und lebte in Nairobi. Davor war sie Mitglied der Wirtschaftsredaktion. Sie hat internationale Beziehungen, Geschichte und Völkerrecht an den Universitäten von Bern, Genf und Ghana studiert.

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