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Bund hebt Rettungsschirm für Axpo auf
Aus Tagesschau vom 04.12.2023.
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Auf Gesuch des Konzerns Bund hebt Rettungsschirm für Axpo auf

  • Das Eidgenössische Umweltdepartement (Uvek) hebt den Rettungsschirm-Kreditrahmen für die Axpo Holding AG auf.
  • Im Herbst 2022 hatte der Bund dem Unternehmen einen Kreditrahmen im Umfang von 4 Milliarden Franken gewährt.
  • Auf Gesuch der Holding wird die Verfügung nun per 1. Dezember 2023 vollständig aufgehoben.
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Legende: Der Hauptsitz der Axpo Holding AG in Baden AG. Keystone/MICHAEL BUHOLZER

Die Verfügung war zunächst im Rahmen einer Notverordnung erfolgt und wurde danach in den Rahmen des Bundesgesetzes über Finanzhilfen für systemkritische Stromunternehmen («Rettungsschirm») überführt.

Deshalb braucht die Axpo einen Rettungsschirm

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Im Herbst 2022 hatten starke Preisaufschläge auf den europäischen Energiemärkten die Axpo in die Klemme gebracht. Denn die Versorger mussten bei den Energiebörsen höhere Sicherheitsleistungen hinterlegen. Die Axpo bat den Bundesrat daher um eine temporäre Liquiditätsunterstützung.

Die Axpo habe mitgeteilt, dass sie nicht mehr auf den Kreditrahmen angewiesen sei, so das Uvek. Seit dem Erlass der Verfügung hätten sich massgebliche Faktoren verändert. Der Stromkonzern sei heute weniger anfällig für unerwartete Marktverwerfungen.

Axpo hat Kredit nie in Anspruch genommen

Im Herbst 2022 hatten starke Preisaufschläge auf den europäischen Energiemärkten die Axpo in die Klemme gebracht. Denn die Versorger mussten bei den Energiebörsen höhere Sicherheitsleistungen hinterlegen. Die Axpo bat den Bundesrat daher um eine temporäre Liquiditätsunterstützung. Die Axpo habe in dieser Zeit den Kreditrahmen nie beansprucht, so das Uvek.

Ergebnis dank Sonderfaktoren deutlich höher

Der Energiekonzern verdiente im vergangenen Geschäftsjahr deutlich mehr. Dies lag vor allem auch an finanziellen Sondereffekten nach den Verwerfungen an den Energiemärkten im Vorjahr.

Die Gesamtleistung lag im per Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 mit 10.45 Milliarden Franken leicht unter dem Vorjahreswert von 10.55 Milliarden. Die Preise für Strom und Gas waren deutlich tiefer als im Rekordjahr 2021/22, wie Axpo weiter mitteilte.

Die Axpo steht wieder auf eigenen Beinen – offene Fragen bleiben

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Kurzeinschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktor Matthias Heim:
«Inzwischen steht der grösste Schweizer Energiekonzern finanziell beinahe wieder auf eigenen Beinen, wie dies die aktuellen Geschäftszahlen zeigen. Es ist löblich, dass die Axpo die Krise gemeistert hat, ohne den Staatskredit zu beanspruchen. Unbestritten ist auch, dass die Energiekrise für die Stromkonzerne ein Ereignis von ausserordentlicher Dimension darstellte.

Nichtsdestotrotz stellt sich bis heute die Frage, weshalb die flüssigen Mittel in der Kasse der Axpo zwischenzeitlich derart knapp wurden, dass der Bund finanziell beinahe einspringen musste. Für die anderen Energiekonzerne war die Energiekrise genauso herausfordernd. Allerdings haben sie diese Phase ohne staatliche Hilfe gemeistert.

Deshalb bleibt bis heute der Eindruck bestehen, dass die Axpo zu hart am Wind segelte, unter anderem beim Verkauf von Strom über internationale Börsenplätze. Dieser Geschäftsbereich hat zeitweise viel Geld gebunden – eine Eigenheit des Strommarktes – und die Axpo erst in Schieflage gebracht. Gleichzeitig haben internationale Handelsgeschäfte der Axpo glänzende Gewinne beschert.

Dass die Axpo dem Bund trotzdem bis Ende 2026 insgesamt über 130 Millionen Franken für die Bereitstellung des Kredits zahlt, ist nur rechtens. Doch weshalb die Eigentümer der Axpo, die Kantone, nicht das Geld in der Krise aufbringen konnten, ist bis heute eine der offenen Fragen. Deshalb tun die Politik und auch die Aufsichtsbehörden gut daran, nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen. Auch wenn die Axpo über den Berg ist.»

Die eigene Stromproduktion – aus Atomkraft, Wasserkraft und erneuerbaren Energiequellen – war derweil höher als im Vorjahr. Trotz Wertminderungen von Kraftwerksanlagen in der Höhe von 598 Millionen Franken resultierte ein Betriebsergebnis EBIT von 4.19 Milliarden nach 1.75 Milliarden im Vorjahr. Unter dem Strich ergab sich ein Gewinn von 3.39 Milliarden nach 594 Millionen.

Zum ausserordentlich guten Ergebnis hätten neben dem internationalen Kundengeschäft insbesondere eine starke operative Leistung, eine hohe Verfügbarkeit der Kraftwerke und aufgrund der Marktnormalisierung erwartete finanzielle Effekte beigetragen, heisst es zusammenfassend.

Tieferer Ausblick

Bereinigt verdiente die Axpo operativ 2.69 Milliarden Franken nach 392 Millionen im Vorjahr. Der grösste Beitrag stammte den Angaben zufolge aus dem internationalen Kunden- und Handelsgeschäft. Nicht berücksichtigt ist bei der bereinigten Zahl unter anderem die Rendite der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds.

Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 wird indes ein tieferes Ergebnis erwartet. Denn die verschiedenen finanziellen Effekte, die sich nach der Normalisierung der Märkte im Berichtsjahr positiv ausgewirkt haben, würden sich nicht mehr wiederholen. Die gestiegenen Strompreise würden das Ergebnis zudem ab dem Geschäftsjahr 2024/25 positiv beeinflussen.

SRF 4 News, 04.12.2023, 07:30 Uhr ; 

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