Pizza, Burger oder doch lieber Pasta? Dass viele Menschen coronabedingt viel mehr zu Hause sind, beschert Essens-Lieferdiensten wie eat.ch einen Boom. Seit dem Lockdown im letzten Frühling sei das Geschäft geradezu explodiert, sagt eat.ch-Chef Dominik Millioud.
Schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie verarbeitete eat.ch als Schweizer Marktführerin mehr als eine halbe Million Bestellungen pro Monat. Wie viele seitdem dazugekommen sind, verrät der Firmenchef mit Verweis auf den holländischen börsenkotierten Mutterkonzern just-eat Takeaway nicht.
Restaurants können arbeiten
Sicher ist, dass es viele sind. Denn viele Restaurants, die coronabedingt schliessen mussten, sind froh, wenn ihre Köche und Mitarbeiterinnen nun wenigstens Take-Away-Menüs kochen können.
«Das hilft uns, einen Teil der Fixkosten zu zahlen und die Restaurantküchen auszulasten», sagt Daniel Wiesner, Co-Geschäftsführer der gleichnamigen Zürcher Gastronomie-Gruppe, zu der mehr als 30 Restaurants gehören.
Dafür zahlt er einen hohen Preis, denn die Kommissionen (inklusive Lieferung) betragen bis zu einem Drittel des Umsatzes. Wiesner betont aber auch, dass es die Gastro-Gruppe nicht billiger käme, wenn sie den Lieferdienst selber organisieren würde.
Selber liefern oder liefern lassen?
Alles selbst auszuliefern rechne sich meistens nicht, bestätigt Nino Schwarz, Geschäftsleitungsmitglied der Bindella-Gruppe. Das lohne sich nur, wenn man einen hohen Bekanntheitsgrad habe und auf ein grosses Bestellvolumen komme.
Deshalb hat die Bindella-Gruppe nur für sechs Pizzerien mit identischer Speisekarte einen eigenen Lieferdienst aufgezogen. Die Dienste von eat.ch und anderen nutzt sie nur, um eine zusätzliche Verkaufsplattform zu haben. «Alles andere machen wir selber.»
So oder so: Es ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit, bei dem am Ende bestenfalls alle satt werden.