- Die Nominallöhne dürften im laufenden Jahr laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) um 1.1 Prozent steigen, wie es in einer Mitteilung heisst.
- Mit der Teuerung können die Löhne aber voraussichtlich weiterhin nicht ganz mithalten.
- Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) fordert, dass die Löhne im kommenden Jahr um bis zu fünf Prozent steigen.
Bei der ersten Berechnung im Frühjahr ging der Bund noch von einem Anstieg der Nominallöhne um 0.6 Prozent aus. Die Schätzungen basieren jeweils auf kumulierten Lohndaten und können sich im Laufe des Jahres ändern. Das BFS schätzt die Nominallohnentwicklung quartalsweise.
Bei den Arbeitnehmenden könnten die Lohnzuwächse durch die Inflation weiterhin teilweise aufgefressen werden. Die meisten Prognostiker rechnen derzeit für das Gesamtjahr mit einer Inflationsrate von rund 1.3 Prozent.
Im Jahr 2023 sind die Nominallöhne laut den Berechnungen des Bundesamts für Statistik (BFS) um durchschnittlich 1.7 Prozent gestiegen. Unter Einbezug einer durchschnittlichen Jahresteuerung von +2.1 Prozent gingen die Reallöhne im Durchschnitt aber um 0.4 Prozent zurück. 2022 stiegen die Löhne gemäss BFS nominal um 0.9 Prozent und sanken real um 1.9 Prozent.
Gewerkschaften fordern Lohnerhöhungen
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) bezeichnete die Lohnentwicklung als alarmierend. Nach Jahren des Reallohnrückgangs sei der lohnpolitische Handlungsbedarf sehr gross, hiess es an einer Medienkonferenz in Bern.
Trotz guter Konjunktur seien die Reallöhne heute tiefer als 2019. Es könne nicht sein, dass die Arbeitnehmenden real immer weniger verdienten, während die Produktivität steige. Die SGB-Verbände fordern deshalb Lohnerhöhungen von bis zu 5 Prozent.
Wegen des starken Anstiegs der Lebenskosten sowie der ungenügenden Entwicklung der Löhne brauche es unbedingt substantielle Lohnerhöhungen, sagte Unia-Präsidentin Vania Alleva laut Redetext. Dafür sei es «höchste Zeit». Erheblichen Nachholbedarf gebe es unter anderem im Service Public, hiess es weiter.