Schweizer Banknoten aus früheren Serien haben bislang nach 20 Jahren ihre Gültigkeit verloren und wurden damit wertlos. Das entsprach der gesetzlichen Vorgabe. Inzwischen haben der Bundesrat und das Parlament beschlossen, dass eine befristete Gültigkeit nicht mehr zeitgemäss ist und hat diese aufgehoben.
Ab der sechsten Banknotenserie aus den 1970er-Jahren können alte Banknoten künftig unbegrenzt bei der Nationalbank eingetauscht werden. 1976 wurde die Banknotenserie mit der 100er-Note mit Francesco Borromini und der 1000er-Note mit dem Porträt von Auguste Forel («Ameise») ausgegeben.
Altes Geld für Sammler
Jetzt warten Sammler gespannt, wie viel altes Geld jetzt noch zum Vorschein kommt. Der Numismatiker Ruedi Kunzmann handelt mit alten Banknoten. Sein Geschäft mit alten Geldscheinen sieht er wegen der Gesetzesänderung aber kaum tangiert. «Von diesen Banknoten hat es noch ganz viele auf dem Markt. Es gibt tausendmal mehr Banknoten als Sammler.»
Die alte 1000er-Note, die «Ameise», wäre im kommenden März wie die gesamte Serie von 1976 wertlos geworden. Die Nationalbank schätzt, dass von dieser Serie noch Noten im Wert von über einer Milliarde Franken nicht eingetauscht worden sind.
Für Kunzmann ist diese hohe Summe keine Überraschung: «Es sind viele Noten verloren gegangen. Vielleicht hat es noch viele Schachteln irgendwo mit solchen Banknoten. Ich glaube kaum, dass die alle zum Vorschein kommen.»
Alte Banknoten, die allenfalls noch zum Vorschein kommen, können bei der Nationalbank eingetauscht werden. Diese zurückgerufenen Noten sind keine offiziellen Zahlungsmittel mehr, werden aber zum vollen Nennwert umgetauscht. Die alten Noten werden dann in kleinste Streifen gehäckselt, zu Pellets gepresst – und schliesslich verbrannt.