Mehr als 300'000 Menschen besuchen an einem durchschnittlichen Tag eines der 175 Restaurants von McDonald’s in der Schweiz. Im vergangenen Jahr hat die Fast-Food-Kette 600 neue Stellen geschaffen und beschäftigt nun 8500 Personen. Das Geschäft mit dem schnellen Essen floriert wie selten zuvor. Und das, obschon in der heutigen Zeit Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und der bewusste Konsum von Fleisch grossgeschrieben werden.
Die Geschäftsführerin von McDonald’s Schweiz, Aglaë Strachwitz, betont, man habe in Bezug auf Verpackungen und Geschirr in den letzten Jahren Fortschritte gemacht: «Wir reduzieren laufend Verpackungen und setzen auf nachhaltige Rohstoffe aus Papier und Karton.»
Kritik an Fleischmenüs
So konnten laut Strachwitz im vergangenen Jahr 200 Tonnen Plastik eingespart werden. «Vor allem, weil wir auf andere Stoffe gesetzt, aber auch Verpackungen reduziert haben.» So würden zum Beispiel im Restaurant die Getränke ohne Deckel und Röhrli serviert. Der Anteil von nachwachsenden Rohstoffen in Verpackungen liege bei 95 Prozent.
Tatsächlich wird der Abfall der Fast-Food-Ketten im Vergleich zu früheren Jahren in der breiten Öffentlichkeit weniger kritisiert als auch schon. Umweltorganisationen nehmen die Anstrengungen zur Kenntnis. Kritisiert wird allerdings der «einseitige Fokus» der Fast-Food-Ketten auf die Fleischmenüs.
Mariella Meyer, Spezialistin für nachhaltige Ernährung beim WWF Schweiz, sagt: «Es ist auf jeden Fall gut, wenn sich Fast-Food-Ketten mit dem Thema Abfall befassen.» Doch dies sei ihrer Wertschöpfungskette nicht die grösste Position aus Umweltsicht. «Die Beschaffung der Rohstoffe im Bereich Lebensmittel ist das, was den grössten Einfluss hat», sagt Meyer.
Schlechtere Umweltbilanz hat grossen Einfluss
Fleisch weise eine schlechtere Umweltbilanz aus als pflanzliche Nahrungsmittel. Damit McDonald’s seine Klimaziele erreichen könne, brauche es zusätzliche Anstrengungen, so Meyer.
Gerade die saisonalen Spezialburger seien oft tierischen Ursprungs. «Und letzten Endes zählt eben der Verkauf und nicht das Angebot. Es müssen daher noch weitere Anreize für vegetarische Optionen geschaffen werden.»
McDonald’s Schweiz verwendet pro Jahr 4800 Tonnen Rindfleisch. Der Anteil vegetarischer Burger bleibt bei weniger als fünf Prozent bescheiden. Zwar hat die Kette das Angebot an vegetarischen Burgern erweitert. Aber die Kundschaft hat andere Präferenzen.
«Gäste kommen hauptsächlich zu uns, um Burger aus Rindfleisch oder aus Poulet zu geniessen», sagt Strachwitz. Seit 1996 gebe es immer mindestens eine vegetarische Alternative. «Das hat eine stark wachsende Fangemeinde und ist sehr beliebt.»
Kritik am Menü hin oder her: Auch im laufenden Jahr will McDonald’s Schweiz bis zu sieben neue Restaurants eröffnen – und somit die Position als Nummer eins in der Schweizer Gastronomie im Fast Food ausbauen.