In den letzten Tagen ist der Franken wieder stärker geworden. Ein möglicher Brexit verunsichert die Finanzmärkte. Bei einem Sieg der EU-Gegner erwarten Ökonomen ein weltweites Börsenbeben. Der Franken könnte wieder eine Stärkephase erleben.
UBS-Chefökonom Daniel Kalt meint dazu ernüchternd: «Unsicherheit über den Ausgang dieser Abstimmung ist sicher ein Element, das nun die Leute dazu bewegt in einen sicheren Hafen zu wechseln – in den Schweizer Franken.»
Statt 1.10 und mehr kostet der Euro derzeit nur noch 1.08 und dies obwohl die Nationalbank (SNB) ziemlich sicher erneut am Devisenmarkt eingreift und so versucht der aktuellen Frankenstärke die Spitze zu brechen. «Sie hat das immer wieder getan – Kurspflege gemacht über die letzten Monate. Wir werden dann nächsten Montag sehen wie viel es dann in der aktuellen Woche gewesen ist,» ist Kalt weiter überzeugt.
SNB gefordert
Sicher ist: zurzeit läuft es am Devisenmarkt nicht nach Wunsch der Nationalbank. Hans Hess vom Verband der Maschinenindustrie fürchtet, die Unsicherheit wegen eines möglichen Brexits könnte die Märkte nachhaltig verunsichern und damit der Schweizer Wirtschaft schaden. «Das würde wieder viele Anstrengungen, die erfolgreich durch die Firmen gemacht wurden, kaputt machen. Das wäre wirklich traurig und ich bin überzeugt, dass die Nationalbank alles daran setzen wird, dass eben nicht geschehen zu lassen und den Schweizer Franken mindestens auf diesem Niveau oder noch schwächer zu entwickeln.»
Auch UBS-Ökonom Daniel Kalt will nicht den Teufel an die Wand malen. Er glaubt nicht an einen Brexit. Deshalb könnten sich die Finanzmärkte schon bald wieder beruhigen und entsprechend würde sich der Franken dann auch wieder abschwächen.