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Café crème Eine Tasse Kaffee kostet immer mehr

  • Der Kaffeepreis ist das fünfte Jahr in Folge gestiegen.
  • Das teilt der Verband Cafetier Suisse mit.
  • Kundinnen und Kunden haben 2024 im Schnitt neun Rappen mehr als im Vorjahr für eine Tasse Kaffee in einem Schweizer Lokal bezahlt.

«Ich lache niemals, bevor ich meinen Kaffee hatte», soll einst Clark Gable gesagt haben. Fraglich ist, ob dem US-Schauspieler überhaupt noch zum Lachen zu Mute gewesen wäre, wenn er den Preis für einen heutigen durchschnittlichen Café crème in der Schweiz hätte zahlen müssen. Dieser liegt nämlich bei 4.58 Franken. In manchen Regionen zahlt man sogar bis zu 6 Franken für einen ganz gewöhnlichen Kaffee.

Im Schnitt kostet ein Café crème in einem Café, einer Bäckerei oder einem Bistro in der Deutschschweiz in diesem Jahr 9 Rappen mehr als im Jahr davor. Damit ist der Preis das fünfte Jahr in Folge gestiegen, wie der Verband mitteilt. In den letzten zehn Jahren hat der Preis gar um 36 Rappen zugelegt.

In Solothurn am günstigsten, in der Stadt Zürich am teuersten

Den günstigsten Kaffee gibt es laut der alljährlichen Umfrage von Cafetier Suisse im Kanton Aargau, wo der tiefste Preis bei 2.50 Franken liegt. Durchschnittlich zahlt man dort allerdings mit 4.50 Franken nur den viertgünstigsten Preis. Im Schnitt ist der Café crème in Solothurn mit 4.45 Franken am günstigsten.

Espresso und Wasserglas auf Metalltisch.
Legende: Ein durchschnittlicher Café crème in der Schweiz kostet 4.58 Franken. PHOTOPQR/LE PROGRES/JOEL PHILIPPON

Im Kanton Zug kostet ein Café crème selbst beim günstigsten Anbieter 4.30 Franken. Dort ist die Tasse Kaffee mit einem durchschnittlichen Preis von 4.84 Franken auch insgesamt am teuersten. Laut dem Präsidenten von Cafetier Suisse, Hans-Peter Oettli, entspricht das einer Steigerung um 18 Rappen gegenüber dem Vorjahr. Jedoch habe es im Kanton ein paar Änderungen in der Zusammensetzung der befragten Betriebe gegeben, ergänzte er relativierend.

Darum steigt der Preis für eine Tasse Kaffee

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Als Begründung gab Hans-Peter Oettli, Präsident von Cafetier Suisse, an der Videokonferenz unter anderem die weiterhin steigenden Kosten an. Welchen Einfluss die Lohnkosten als wichtiger Faktor haben dürften, ist laut Oettli jedoch noch unklar. «Die Lohnverhandlungen mit den Gewerkschaften sind leider gescheitert und nun muss man den Entscheid des Schiedsgerichts abwarten», so der Verbandspräsident. Er erklärte, dass die Kosten für das Personal in einem Gastronomie-Lokal fast 50 Prozent des Preises für eine Tasse Kaffee ausmachten.

Die Kaffeebohnenpreise an sich haben laut Oettli hingegen keinen allzu grossen Einfluss auf den Tassenpreis, obwohl sie in diesem Jahr auf nie zuvor gesehene Höhen gestiegen sind. «Kaffee wird immer mehr zum Luxusgut, weil die Ernten – nicht zuletzt klimabedingt – immer schlechter werden und Kaffee in allen Schichten immer beliebter wird», so Oettli.

Bedingt durch die steigende Nachfrage bei gleichzeitig geringerem Angebot hätten die Preise angezogen. Er gehe davon aus, dass es nun langsam wieder zu einer leichten Stabilisierung auf dem hohen Niveau kommen dürfte, erklärte er.

Den höchsten Preis für eine Tasse Kaffee haben die Experten im Kanton Zürich entdeckt. Dort zahlen Kunden im Restaurant teils 6 Franken für einen Café crème, im Schnitt mit 4.78 Franken ausserdem den zweithöchsten Preis im Kantonsvergleich. Wenig überraschend ist auch die Stadt Zürich am teuersten: Dort zahlt man für eine Tasse im Schnitt 4.86 Franken.

Gemäss Oettli dürfte es 2025 im gleichen Rhythmus weitergehen. «Weitere Preiserhöhungen in diesem Rahmen sind auch im kommenden Jahr zu erwarten», sagt er.

SRF 4 News, 2.12.2024, 10:00 Uhr ; 

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