- Chefwechsel bei Sunrise: Verwaltungsratspräsident Peter Kurer tritt nicht zur Wiederwahl an der diesjährigen Generalversammlung an.
- Auch der Vizepräsident Peter Schöpfer wird nicht eine weitere Amtszeit anstreben.
- Zudem tritt der amtierende Konzernchef Olaf Swantee per sofort zurück. Neuer CEO wird Finanzchef André Krause, teilt das Unternehmen mit.
Swantee wird den neuen Konzernchef noch bis zur Generalversammlung im April 2020 unterstützen, um einen «reibungslosen Führungswechsel zu gewährleisten». Swantee war fast vier Jahre lang CEO von Sunrise.
Verwaltungsratspräsident Kurer war in den vergangenen Monaten im Umfeld der missglückten UPC-Übernahme auch medial stark in die Kritik geraten. Er hatte sein Amt seit April 2016 inne. Dabei habe er die «Transformation von Sunrise erfolgreich überwacht», heisst es in der Mitteilung des Telekommunikationsunternehmens.
Der ebenfalls zur GV abtretende Vizepräsident Peter Schöpfer war gemäss den Angaben mitunter massgeblich am Börsengang von Sunrise im Jahr 2015 beteiligt.
Gescheiterter UPC-Zukauf
Ganz überraschend komme die Meldung nicht, erklärt SRF-Wirtschaftsredaktorin Charlotte Jacquemart: Nach der gescheiterten Übernahme der Kabelnetzfirma UPC im letzten Jahr waren Rücktritte bei Sunrise erwartet worden. Die Verantwortlichen selbst hatten in Interviews auf diese Möglichkeit hingewiesen, falls die Übernahme von UPC scheitern würde.
Sunrise hatte im Februar 2019 bekanntgegeben, für rund 6.3 Milliarden Franken den Kabelnetzbetreiber UPC Schweiz von Liberty Global übernehmen zu wollen. Der Kauf war allerdings auf massiven Widerstand bei Aktionären gestossen, die vor allem den hohen Kaufpreis kritisiert und sich gegen eine Kapitalerhöhung gestemmt hatten. Im Oktober ist der Kauf endgültig abgesagt worden.