Im Zuge des Handelsstreits mit China bündeln die USA bei der Versorgung mit Seltenen Erden ihre Kräfte mit Australien. Am heutigen Freitag will US-Präsident Donald Trump mit dem australischen Premierminister Scott Morrison einen entsprechenden Plan vorstellen. Dies sagte ein US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters.
Beide Länder wollen demnach Ressourcen und Expertise zusammen dafür einsetzen, dass der Weltmarkt kontinuierlich mit den begehrten Rohstoffen versorgt wird. Bei Seltenen Erden handelt es sich um 17 chemische Elemente, die für viele High-Tech-Produkte wie Handys und auch in der Rüstungsindustrie unverzichtbar sind.
Die USA decken etwa 80 Prozent ihres Bedarfs aus der Volksrepublik. Der US-Techgigant Apple beispielsweise ist für seine Tablets und IPhones auf die Seltenen Erden angewiesen. Chinas Staatsmedien hatten Ende Mai wegen des Handelskonflikts mit den USA über eine Begrenzung des Exportes spekuliert.
SRF-Wirtschaftsredaktorin Denise Joder-Schmutz überraschen die Pläne nicht. Denn trotz der anhaltenden Exporte befürchte Washington, dass die Chinesen die Lieferungen des Rohstoffs einstellen könnte: «Nach einem diplomatischen Streit ist Peking auch gegen Japan so vorgegangen.» Die Gefahr, dass China die Seltenen Erden als Druckmittel einsetzen könnte, sei durchaus real.
Einfacher gesagt, als getan
Doch lässt sich der weltgrösste Lieferant Seltener Erden einfach umgehen? Dies rasch zu bewerkstelligen, dürfte schwierig werden, schätzt die Wirtschaftsredaktorin. Zwar seien in Australien Projekte zur Gewinnung Seltener Erden angedacht. Aber mit der Förderung der Metalle ist es nicht getan.
«Viel schwieriger dürfte es nämlich werden, die Herstellungsprozesse weiter hinten in der Lieferkette aufzubauen», sagt Joder-Schmutz. Bei der Produktion von Magneten, die in Festplatten vorkommen oder bei Batterien habe China jahrelange Erfahrung. Dieses Know-how von heute auf morgen aufzubauen, sei wohl zu ambitiös.