Die Migros geht in die Offensive. Der kriselnde Detailhändler hat heute über verschiedene Pläne informiert. Der Überblick.
Neue Läden
Der Konzern will 140 neue Filialen eröffnen. Insgesamt soll die Zahl der Migros-Läden von 790 auf 930 steigen. Allein für diese Neueröffnungen investiert die Migros 2 Milliarden Franken. «Wir wollen näher zu unseren Kundinnen und Kunden kommen», sagte Mario Irminger, Präsident der MGB-Generaldirektion. Der Fokus der Expansion liege darum vor allem auf kleinen Filialen in Gebieten mit starkem Bevölkerungswachstum. Dabei sei bei den Standorten vor allem zentral, dass es in unmittelbarer Nähe keine Discounter habe, ergänzte Supermarkt-Chef Peter Diethelm.
Discount-Niveau anpeilen
Auch Preissenkungen gehören zu den geplanten Massnahmen. Über 1000 Produkte des täglichen Bedarfs sollen «auf Discount-Niveau» gesenkt werden. Das seien Gurken, Tomaten, Äpfel oder Rüebli, aber auch Convenience-Produkte und vieles mehr. «Es gibt keinen Grund mehr, zum Discounter zu gehen», so Diethelm. Selbst wenn Discounter die Preise senken würden, wie zuletzt Aldi bei Fleischprodukten, werde die Migros nachziehen, versprach er.
Die Migros kann sich das als Genossenschaft leisten
Dies soll aber nicht auf Kosten der Nachhaltigkeit gehen. «Auch Bio- und Labelprodukte werden günstiger.» Gleichzeitig bleibe die M-Budget-Linie als eigene Linie bestehen. Die Preissenkungen, die ab sofort beginnen und im nächsten Jahr an Dynamik gewinnen sollen, werden allerdings auch den Gruppengewinn schmälern. «Die Migros kann sich das als Genossenschaft leisten», sagte Nold, Präsidentin der Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB). Für die Preissenkungen rechnet der Konzern mit Investitionskosten von 500 Millionen Franken.
Eigenmarkenanteil stärken
Zudem rückt die Migros-Führung unter Chef Mario Irminger auch die Eigenmarken in den Fokus. Diese sollen wieder mehr Gewicht und einen prominenteren Platz in den Filialen bekommen. «Wir wollen den Anteil von 78 Prozent auf 80 Prozent erhöhen», sagte Diethelm. Im Gegenzug würden einzelne, weniger gut laufende Produkte aus dem Sortiment genommen.
Einen einheitlichen, modernen Look prägen
Schliesslich sagt die Migros altmodischen Filialen den Kampf an. Künftig sollen die Läden einheitlicher aussehen. Und zwar nicht nur innerhalb der Regionalgenossenschaften, sondern in der ganzen Schweiz. So will der Konzern in den nächsten fünf Jahren 350 seiner Supermärkte modernisieren.
Die Umsetzung erfolgt dann aber doch noch auf regionaler Ebene: Aus der Supermarkt AG komme das einheitliche Konzept, umgesetzt werde es dann von den Genossenschaften. «Wir wollen deutlich mehr Filialen revitalisieren und auch neu eröffnen», so Guido Rast, Präsident des Verwaltungsrates der Migros Supermarkt AG. «Dafür braucht es diese konsequente Einfachheit, die wir umsetzen möchten.