- Das Zielband für den Leitzins «Fed Funds Rate» steigt um 0,25 Punkte auf 2,0 bis 2,25 Prozent.
- Analysten haben eine weitere leichte Zinserhöhung durch die US-Notenbank erwartet.
- Es ist das achte Mal seit Beginn der Zinswende Ende 2015, dass die Notenbank ihre Geldpolitik strafft. In diesem Jahr ist es bereits der dritte Zinsschritt.
Angesichts des Wirtschaftsbooms erhöht die US-Notenbank Fed den Leitzins erneut und will bis Ende 2019 noch viermal nachziehen. Mit den Zinserhöhungen kann die Fed einer Überhitzung der Wirtschaft vorbeugen, die von US-Präsident Donald Trumps radikaler Steuerreform zusätzlich befeuert wird. Die Fed bleibt somit auch trotz Kritik des Präsidenten bei ihrem Kurs einer strafferen Geldpolitik.
Der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, machte an einer Medienkonferenz deutlich, dass die Kritik Trumps keinen Einfluss auf die Geldpolitik habe: «Wir berücksichtigen keine politischen Faktoren.» Die Notenbanker richteten ihre Entscheidungen ausschliesslich am Auftrag der Fed aus, die Arbeitslosigkeit niedrig und die Inflation stabil zu halten.
Gute Wachstumsprognosen
Die Prognosen der Notenbanker für das Wirtschaftswachstum fallen für das laufende Jahr deutlich besser aus. Demnach wird für Ende 2018 ein Wachstum von 3,1 Prozent erwartet, nach 2,8 Prozent im Juni. Die Wachstumsprognose für 2019 wurde leicht um 0,1 Punkte auf 2,5 Prozent angehoben, während sie für 2020 unverändert bei 2,0 Prozent bleibt.
Im kommenden Jahr hat die Fed noch drei Anhebungen vorgesehen. Wegen des zusehends strafferen Kurses strich die Notenbank darum die bisherige Formulierung, dass die Geldpolitik die Konjunktur weiterhin anschiebe.
Sorge um zunehmenden Protektionismus
Jerome Powell zeigte sich auch besorgt über die Folgen einer protektionistischen Handelspolitik gezeigt. Noch sei kein nennenswerter Effekt durch höhere Zölle festzustellen, sagte er nach der Bekanntgabe der geldpolitischen Beschlüsse.
Powell äusserte sich besorgt darüber, wo die Handelspolitik langfristig hinsteuert. US-Unternehmen hätten der Fed gegenüber ihre Sorgen über die jüngste Entwicklung in den weltweiten Handelskonflikten zum Ausdruck gebracht. Er sprach von einem «wachsenden Chor» der Besorgnis. Generell sei mehr Protektionismus keine gute Entwicklung.