Darum geht es: Der Industriekonzern General Electric (GE) will aus dem Bau von Kohlekraftwerken aussteigen. Man werde sich mehr auf erneuerbare Energiequellen konzentrieren, hiess es vom US-Unternehmen. GE liess offen, was aus der Sparte werden soll. Das Aus für Kohlekraftwerke könne Werksschliessungen und Arbeitsplatzverluste bedeuten, auch ein Verkauf sei möglich, hiess es lediglich.
Ausstieg war absehbar: «GE setzte zuletzt eine Milliarde Dollar im Jahr mit dem Bau von Turbinen für Kohle- und Dampfkraftwerke um – dieses Geld fehlt künftig in der Kasse», sagt dazu SRF-Wirtschaftsredaktor Iwan Lieberherr. Trotzdem komme der Ausstiegsentscheid nicht wirklich überraschend, denn Kohlekraftwerke rentieren immer weniger. Grund dafür seien die wachsenden Kosten für den CO2-Ausstoss infolge von zunehmend restriktiveren Umweltvorschriften.
Fahrplan noch unklar: Wann genau die Produktion von Kohlekraftwerken bei GE eingestellt wird, ist noch offen. Der Konzern beteuert in einer Medienmitteilung auch, bestehende Verpflichtungen gegenüber Kunden zu erfüllen. Offen bleibt auch, was aus der Kohlesparte werden soll – ob GE versuchen wird, sie zu verkaufen, oder ob sie geschlossen wird. Sicher ist, dass die Angestellten jetzt um ihre Arbeitsplätze bangen.
Zukunft ohne Kohle: Das Wachstum bei der Energieerzeugung liegt nicht mehr bei der Kohle – so ist etwa der Kohleverbrauch in den USA so tief wie zuletzt vor 40 Jahren. Bessere Wachstumsaussichten als im Kohlebereich erhofft sich GE deshalb bei den erneuerbaren Energien. «Allerdings ist auch der Markt für Wind- und Solarkraftwerke hart umkämpft», sagt dazu der SRF-Wirtschaftsredaktor. Immerhin: GE will – im Gegensatz zum Ausstieg bei den Kohlekraftwerken – weiterhin Gaskraftwerke bauen.
Allgemeiner Trend: Auch der deutsche GE-Konkurrent Siemens will das Kohlegeschäft aufgeben. Einen entsprechenden Ausstiegsplan verlangte VR-Präsident Joe Kaeser im Juli. Zugleich liess er verlauten, die Energiewende sei nicht über Nacht machbar. Zunächst aber plant Siemens eine Abspaltung seiner Energiesparte. Siemens Energy soll an die Börse, Kaeser wird Verwaltungsratspräsident.