Offiziell stellt Alpiq die beiden Kohlekraftwerke in Kladno bei Prag und Zlín im Südosten Tschechiens aus strategischen Gründen zum Verkauf. Der Schweizer Energiekonzern schreibt, man prüfe den Verkauf «mit Blick auf eine zunehmend dekarbonisierte, digitalisierte und dezentrale Energiewelt».
Diese Energiewelt befindet sich derzeit in einem radikalen Wandel und die Stromproduktion aus Kohle steht vor einer schwierigen Zukunft. So hat sich der CO2-Preis in der Europa im Emissionshandel der EU in den letzten Monaten von rund 5 auf 20 Euro knapp vervierfacht.
Alpiq streitet auf Nachfrage den direkten Zusammenhang des Verkaufs mit dieser Entwicklung ab. Und auch zum erwarteten Verkaufspreis gibt das Unternehmen keine Auskunft.
Möglicher Verkaufspreis inzwischen gesunken
Schon Ende 2012 wollte der umsatzstärkste Schweizer Energiekonzern die beiden tschechischen Kohlekraftwerke veräussern. Der Verkauf wurde jedoch abgeblasen, weil Alpiq mit den eingegangenen Offerten unzufrieden war. Damals hat Alpiq für die beiden Werke eine halbe Milliarde Franken einnehmen wollen.
Heute dürfte es auf Grund der veränderten Marktsituation eher weniger sein. Zu einem guten Geschäft wird der Ausstieg aus der Kohle für Alpiq also kaum. Die Konzernspitze dürfte viel eher nach dem Motto «besser spät als nie» handeln.