- Der Rückversicherer Swiss Re hat nach verlustreichen ersten neun Monaten das Gesamtjahr 2022 doch noch mit Gewinn abgeschlossen.
- Dieser belief sich auf 472 Millionen US-Dollar nach einem Plus von 1.44 Milliarden im Jahr 2021, wie der Konzern mitteilte.
- Naturkatastrophen wie Hurrikan «Ian» und Kosten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sind Swiss Re teurer zu stehen gekommen.
Das Sach- und Haftpflicht-Rückversicherung litt besonders unter Grosskatastrophen wie dem Hurrikan «Ian», der Ende September mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde auf die Küste Floridas traf und schwere Schäden verursachte. Ausserdem fielen die Anlageergebnisse geringer aus und die Rückstellungen wurden mit Blick auf die Inflation erhöht.
Dadurch verschlechterte sich der Schaden-Kosten-Satz in dem Geschäftsbereich um 5.3 Prozentpunkte auf 102.4 Prozent. Liegt dieser Wert über 100 Prozent, dann ist dieses Geschäft operativ nicht profitabel.
Nicht allzu stark fiel im Schlussquartal 2022 der US-Wintersturm «Elliott» ins Gewicht. Noch unklar ist hingegen, wie stark die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien belasten werden. Finanzchef John Dacey geht allerdings davon aus, dass ein Grossteil des Schadenvolumens nicht versichert sei.
Besser schloss Swiss Re im Lebengeschäft ab, wo ein Gewinn von 416 Millionen Dollar erzielt wurde, verglichen mit einem Verlust von 478 Millionen im Jahr davor. In diesem Geschäft sanken die covidbedingten Schäden von beinahe 2 Milliarden auf noch 588 Millionen Dollar.
Trotz Rückgang des Gruppengewinns schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung von Mitte April die Zahlung eine Dividende von 6.40 US-Dollar je Aktie vor. Im letzten Jahr wurden noch in Franken 5.90 ausbezahlt.
Höhere Preise erwartet
Im laufenden Jahr peilt Swiss Re eine Vervielfachung seines Gewinns an. Dank attraktiven Marktbedingungen, des erwarteten Rückgangs der Covid-Schäden und höheren Zinsen solle 2023 ein Gewinn von über drei Milliarden Dollar erzielt werden.
Im neuen Jahr will Swiss Re die Profitabilität deutlich verbessern. Der Konzern strebt einen Gewinn von über 3 Milliarden Dollar an. Grund zum Optimismus dürften die weiter steigenden Preise für Rückversicherungsdeckung sein.
«Höhere Preise haben wir vor allem im Geschäft mit Naturkatastrophen-Deckungen durchgesetzt», sagte Finanzchef Dacey. Aber auch in den weiteren Segmenten und über alle Regionen hinweg seien die Preise gestiegen. Den Kunden sei bewusst, dass die Katastrophenlast zunimmt und die Kosten auch aufgrund der Inflation steigen, so Dacey.