- Am Mittwoch fand die Generalversammlung des UBS-Aktionariats statt: Während rund 4.5 Stunden wurde über den Vergütungsbericht, die CS-Integration und den Nachhaltigkeitsbericht diskutiert.
- Mit 83.5 Prozent stimmten die UBS-Aktionäre dem Vergütungsbericht in einer Konsultativabstimmung zu.
- Alle Verwaltungsräte wurden mit mindestens 97 Prozent der Stimmen wiedergewählt.
UBS-CEO Sergio Ermotti sieht bereits «viele Fortschritte» bei der Integration der Credit Suisse in die UBS. Es brauche aber noch bedeutende Restrukturierungsmassnahmen und Optimierungen, bevor die Grossbank die Vorteile des Zusammenschlusses voll ausschöpfen könne, sagte Ermotti am Mittwoch an der Generalversammlung in Basel.
Die Integration sei «ein Marathon, kein Sprint», betonte der UBS-Chef. Dabei werde das Jahr 2024 für die Grossbank ein entscheidendes Jahr. Zu den wichtigsten Prioritäten für das erste Halbjahr gehöre die Fusion der beiden Stammhäuser und die Überführung des US-Geschäfts in eine einzige Zwischenholdinggesellschaft.
Vergütungsbericht wird mit 83.5 Prozent angenommen
Nach Wortmeldungen und Kritik seitens der Aktionärinnen und Aktionäre erhielt der Vergütungsbericht an der Versammlung eine Zustimmung von 83.5 Prozent. Somit wird auch die Vergütung von Sergio Ermotti gutgeheissen. Im März war bekannt geworden, dass der Bankchef in den neun Monaten nach der Übernahme der Credit Suisse 14.4 Millionen Franken verdient hatte.
Laut Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher sei die Vergütung Ermottis angesichts der turbulenten Übernahme der Credit Suisse gerechtfertigt. «Damit würdigt der Verwaltungsrat Ermottis hervorragende Leistung im wichtigsten Jahr der UBS-Geschichte. Er hat die wohl schwierigste Aufgabe der Branche erfüllt.»
In einer Konsultativabstimmung hiessen die Aktionäre auch den Nachhaltigkeitsbericht der Bank mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 93.4 Prozent gut. Verwaltungsratspräsident Kelleher verwies in seinen Voten auf die seines Erachtens ambitionierten Nachhaltigkeitsziele der Bank.
Als «faktisch unzutreffend» kritisierte der UBS-CEO in seiner Rede das Argument, die UBS verfüge über eine implizite Staatsgarantie. Er verwies dabei auf das verlustabsorbierende Kapital der UBS von insgesamt rund 200 Milliarden Dollar. «Die Risiken von UBS werden von den Aktionärinnen und Aktionären getragen, und von den Inhabern der AT1-Instrumente und verlustabsorbierenden TLAC-Anleihen – nicht vom Steuerzahler.»
UBS laut Kelleher nicht «Too big to fail»
UBS-Präsident Colm Kelleher hat sich an der Versammlung erneut gegen zusätzliche Kapitalanforderungen an die Grossbank ausgesprochen. Er sei «ernsthaft besorgt» über einige der Diskussionen im Zusammenhang mit zusätzlichen Kapitalanforderungen, sagte der Verwaltungsratspräsident der Schweizer Grossbank gemäss seinem Redetext. «Die Kapitalanforderungen für global systemrelevante Banken sind in den vergangenen 15 Jahren deutlich gestiegen», betonte Kelleher. Seines Erachtens sei die UBS zudem auch nicht «Too big to fail».