Zum Inhalt springen
Audio
Google-Mitarbeiter kritisieren China-Pläne
Aus HeuteMorgen vom 17.08.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 6 Sekunden.

«Ethische Bedenken» Google erzürnt Mitarbeiter wegen China-Projekt

  • Rund 1400 Mitarbeiter von Google haben in einem Brief Bedenken gegen die Rückkehr des Suchmaschinen-Giganten nach China angemeldet.
  • Die zensierte Suchmaschine mit dem Projektnamen «Dragonfly» (Libelle) werfe «dringende moralische und ethische Fragen auf».
  • So zitierte das US-Portal «The Intercept» am Donnerstag (Ortszeit) aus dem Schreiben an die Konzernführung.

In dem Schreiben werden zudem mehr Informationen zu den Plänen gefordert. Nur wenige Mitarbeiter seien in die Pläne der Google-Chefetage eingeweiht.

Verletzung der Menschenrechte?

Die Angestellten argumentierten weiter, dass es unklar sei, ob das Projekt gegen die Ethik-Regeln des Unternehmens verstosse, die besagten, dass Google keine Dienste anbieten dürfe, die zu Verletzungen von Menschenrechten führen.

Einschätzung von SRF-Nordostasien-Korrespondent Martin Aldrovandi

Box aufklappen Box zuklappen

Vor acht Jahren kehrte Google dem chinesischen Markt den Rücken. Strenge Zensurvorschriften und Cyberattacken führten zu einem Zerwürfnis mit den chinesischen Behörden. Doch: Damit verliess Google auch den grössten Online-Markt der Welt – und überliess das Feld weitgehend der chinesischen Suchmaschine Baidu.

Zwar hat Google immer noch Büros in China, wer innerhalb Chinas aber auf Google zugreifen möchte, muss dafür eine VPN-Verbindung (Virtual Private Network) nutzen. Das ist oft mühsam, denn solche Verbindungen sind meistens langsamer, manchmal funktionieren sie gar nicht.

An einer Rückkehr Googles auf den chinesischen Markt hätten wohl die jungen, urbanen User in China Interesse – sind Googles Funktionen doch nach wie vor besser als jene von Baidu. Die Frage ist jedoch, wie eine chinesische Google-Version genau aussieht.

Wenn dessen Zensur so streng wird, dass man viele Inhalte weiterhin über ausländische Google-Seiten suchen müsste, würde eine chinesische Version wohl wenig Sinn machen.

Bereits Anfang August hatten Aktivisten und Menschenrechtler mit Empörung reagiert, als mehrere US-Medien über Googles neue China-Pläne berichteten. Die zensierte Suchmaschine für das mobile Betriebssystem Android würde demnach in China gesperrte Webseiten und Suchanfragen nach Themen wie etwa Menschenrechten, Demokratie, Religion oder friedlichen Protesten aussortieren.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel