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«Facebook Marketplace» EU-Kommission wirft Meta Wettbewerbsverzerrung vor

  • Der US-Internetkonzern Meta verstösst nach vorläufiger Ansicht der EU-Wettbewerbshüter gegen europäische Kartellvorschriften.
  • Dies aufgrund einer Verzerrung des Wettbewerbs bei «Facebook Marketplace», so die Kommission.
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Aus dem Archiv: Facebook weiter unter Druck
Aus 10 vor 10 vom 21.03.2018.
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Konkret bemängelt die EU-Kommission einer Mitteilung vom Montag zufolge, dass Meta konkurrierenden Online-Kleinanzeigendiensten, die auf Facebook oder Instagram Werbung schalten, einseitig unfaire Handelsbedingungen auferlege.

Hohe Busse möglich

Darüber hinaus verknüpfe Meta den «Facebook Marketplace» mit seinem marktbeherrschenden sozialen Netzwerk Facebook. So hätten Facebook-Nutzer automatisch Zugang zu dem Kleinanzeigenportal, «ob sie dies wünschen oder nicht». Die Kommission hege den Verdacht, dass «Facebook Marketplace» dadurch einen erheblichen Vertriebsvorteil habe, den die Wettbewerber nicht wettmachen könnten, heisst es in der Mitteilung.

Ermittlungen eingestellt

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In einem anderen Fall wurden die Ermittlungen gegen Meta eingestellt. Die EU-Kommission ermittelt wegen möglicher Wettbewerbsverzerrung bei Online-Werbung nicht mehr gegen den Facebook-Konzern und gegen Google. Nachdem alle einschlägige Beweise betrachtet wurden, kam die Kommission zu dem Schluss, dass sich ihre anfänglichen Bedenken nicht bestätigten, wie die Wettbewerbshüter mitteilten. Die Untersuchung werde daher eingestellt. Nachdem die Unternehmen im März formell über die Ermittlungen informiert worden waren, hatten die Beteiligten die Möglichkeit, die Zweifel aus der Welt zu räumen. Dies ist offensichtlich gelungen.

Google und Meta sind grundsätzlich Konkurrenten auf dem Online-Werbemarkt. Nach einer Vereinbarung aus dem Jahr 2018 nimmt aber Facebook auch an Auktionen um Anzeigenplätze auf einer Google-Plattform teil. Die Kommission hatte befürchtet, dass die Kooperation konkurrierende Technologien schwächen und vom Markt für Display-Werbung ausschliessen könnte. Sogenannte Display-Werbung sind beispielsweise klassische Banner, die auf Websites eingeblendet werden, aber auch Pop-ups oder andere grafische Werbeelemente.

Der US-Konzern hat nun die Möglichkeit, die Zweifel an seinem Kleinanzeigendienst auszuräumen. Kommt die EU-Kommission dennoch zu dem Schluss, dass hinreichend Beweise für Verstösse vorliegen, kann sie eine Geldbusse von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes von Meta verhängen.

SRF 4 News, 19.12.2022, 15:00 Uhr ; 

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