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Finma greift ein Ist die UBS genügend für den Krisenfall gerüstet?

Nach der Integration der Credit Suisse muss die UBS ihre Notfallpläne für den Sanierungs- und Liquidationsfall überarbeiten. Dies fordert die Finanzmarktaufsicht Finma. Was die Finma von der UBS genau fordert und wie dies zu werten ist, schätzen SRF-Wirtschaftsredaktoren ein.

Die SRF-Wirtschaftsredaktoren

Marco Schnurrenberger, Andreas Kohli, Benita Vogel

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Marco Schnurrenberger ist Wirtschaftsredaktor und Produzent bei 10vor10. Seit 2018 arbeitet er als Redaktor und Produzent bei SRF News.

Andreas Kohli arbeitet seit 2009 bei SRF und ist derzeit ebenfalls als Wirtschaftsredaktor tätig. Davor schrieb er unter anderem für die Wirtschaftszeitung Cash und für den Tages-Anzeiger.

Wirtschaftsjournalistin Benita Vogel arbeitet seit 2022 bei SRF. Zuvor schrieb sie unter anderem für den Tages-Anzeiger und die Sonntagszeitung.

Wie ist es zu werten, dass die Finma den Notfallplan der UBS nicht genehmigt?

Ganz überraschend kommt das nicht. Seitdem die UBS ihren Notfallplan bei der Finma zur Prüfung eingereicht hat und seit der letzten Prüfung, gab es wegen der Übernahme und Integration der CS derart viele Veränderungen in der UBS und deren Struktur, dass die Finma nun konsequenterweise eine Anpassung verlangt.

Hat die UBS genügend Geld für einen Krisenfall?

Ja, sagt die Finma. Die Kapazität, um allfällige Verluste zu decken, sei intakt. Die UBS selbst schreibt gegenüber SRF, sie verfüge über 200 Milliarden US-Dollar, um Verluste auffangen zu können.

Wieso genehmigt die Finma den Sanierungsplan der UBS nicht?

Die Finma kam nach dem Aus der Credit Suisse zum Schluss, dass die vorhandenen Möglichkeiten in einem Insolvenzfall – also bei einem Konkurs der Bank oder einer Verstaatlichung – nicht mehr ausreichten. Die Krisenplanung der UBS muss gemäss Finma weiterentwickelt werden. Es brauche mehr Flexibilität und mehr Optionen.

Was fordert die Finma von der UBS?

Künftig sollen einzelne Geschäftsfelder verkauft oder in Konkurs geschickt werden können, sodass nicht die ganze Bank betroffen ist. Das wäre bei der CS eine Möglichkeit gewesen – Käufer hätte es gegeben. Umsetzen liess sich das allerdings nicht, weil das Firmenkonstrukt der CS sehr verflochten war. Das soll bei der UBS anders werden. Sie soll sich so aufstellen, dass einzelne Bereiche abgetrennt werden können. Zudem sollen auch beim Thema Liquidität höhere Anforderungen gelten. Mit der zunehmenden Digitalisierung des Bankgeschäfts kann die Kundschaft viel schneller Geld abziehen. Die CS hatte das im Herbst 2022 und Frühling 2023 erlebt, es kam zu veritablen Bank Runs. Das soll nicht mehr passieren.

UBS-Logo an Glasgebäude.
Legende: Die UBS muss unter anderem ihre Handlungsmöglichkeiten bei Insolvenzgefahr erweitern, teilt die Finma mit. Keystone/ Gaetan bally

Was sagt die UBS zu den Forderungen der Finma?

Die Erfahrungen aus der Credit-Suisse-Krise sowie die Rettung durch die UBS erforderten die Weiterentwicklung der Abwicklungsplanung, um die bestehenden Pläne gezielt zu erweitern, schreibt die Grossbank. Die UBS habe mit diesen Arbeiten bereits begonnen.

Reichen die von der Finma genannten Anpassungen?

Sie seien notwendig und gut, sagt der Banken-Experte und Direktor der Konjunktur­forschungs­stelle der ETH Zürich, Hans Gersbach. Darüber hinaus brauche es aber mehr. Etwa Rechtssicherheit: «Ein grosses Problem ist, dass die USA sowohl bei der Rechtssicherheit als auch bei der Mithilfe, damit ein globaler Sanierungsplan für die UBS global umgesetzt würde, zustimmen und mithelfen muss. Ohne die USA geht keine Sanierung der UBS.» Und die USA seien bis heute nicht im Boot. Zudem sei bei der Bankenregulierung eine engere Zusammenarbeit der Zentralbanken notwendig. «Unser Vorschlag ist, dass die vier Zentralbanken in den USA, England, die EZB und die Nationalbank in der Schweiz jetzt schon ein Verfahren planen, wie sie bei möglichen Ansteckungsgefahren durch eine Sanierung der UBS und einer möglichen Finanzkrise sofort gemeinsam intervenieren, um den Finanzmarkt und das Bankensystem zu stabilisieren.»

Tagesschau, 15.10.24, 19:30 Uhr

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