- In der heissen Phase des Tarifstreits mit der Swiss treten zwei Vorstandsmitglieder der Gewerkschaft des Kabinenpersonals Kapers zurück.
- Erst kürzlich versenkte die Gewerkschaft Kapers nach monatelangen Verhandlungen den neuen Gesamtarbeitsvertrag mit der Swiss.
- Kapers macht keine weiteren Angaben zu den Abgängen.
Gemäss Informationen von SRF treten die Vizepräsidenten Lukas Krupitza und David Martinez zurück. Beide haben in den vergangenen Monaten an den GAV-Verhandlungen mit der Swiss-Führung teilgenommen. Über die Gründe des Doppelrücktritts schweigt sich Kapers aus.
Präsidentin Sandrine Nikolic-Fuss bestätigt auf Anfrage zwar die Abgänge, will die Umstände aber nicht weiter kommentieren. Die Mitglieder seien informiert, und die Rücktritte erfolgten innerhalb einer dreimonatigen Kündigungsfrist, betont die Präsidentin.
Swiss zeigt sich irritiert
Die Abgänge kommen für die Gewerkschaft Kapers in einer turbulenten Zeit. Erst kürzlich wurde publik, dass ein ehemaliger Mitarbeiter Geld veruntreut hat. Und der Streit mit der Swiss-Führung um den Gesamtarbeitsvertrag hat sich zuletzt zugespitzt. So wurden auch Streikandrohungen des Kabinenpersonals laut. Entsprechend zeigt sich die Fluggesellschaft Swiss etwas irritiert und teilt schriftlich mit:
«Swiss nimmt überrascht zur Kenntnis, dass es zu zwei unerwarteten Rücktritten im Vorstand der Gewerkschaft für das Kabinenpersonal kam. Aus diesem Grund hat Kapers die für diese Woche geplanten Verhandlungstage abgesagt. Wir bedauern jegliche daraus resultierende Verzögerung. Swiss ist jederzeit bereit, die Verhandlungen fortzusetzen.»
Man sei bereit, die Verhandlungen fortzusetzen, um so bald wie möglich einen neuen GAV abschliessen zu können. Kapers-Präsidentin Nikolic-Fuss ist nun gefordert: Sie muss bald mit einer neuen Delegation in die Tarifverhandlungen steigen. Dabei muss es schnell gehen, denn der alte Gesamtarbeitsvertrag läuft im kommenden Jahr aus.
