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Geldpolitik Schweizer Nationalbank senkt Leitzins auf 0.25 Prozent

  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lockert ihre Geldpolitik erneut und senkt ihren Schlüsselsatz zum fünften Mal in Folge.
  • Der SNB-Leitzins werde um 0.25 Prozentpunkte auf 0.25 Prozent gesenkt, teilte die Notenbank mit.
  • Zudem sei die Nationalbank weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein, erklärte die SNB.

Mit dem heutigen Zinsschritt stelle die Nationalbank sicher, dass die monetären Bedingungen angesichts des schwachen Inflationsdrucks und der erhöhten Abwärtsrisiken für die Inflation angemessen bleiben, begründet die SNB den aktuellen Zinsschritt in einem Communiqué. Ausserdem seien die Wirtschaftsaussichten für die Schweiz deutlich unsicherer geworden.

Die SNB will die Lage nun weiter genau beobachten. Sie werde die Geldpolitik, wenn nötig, anpassen, um sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig im Bereich der Preisstabilität von 0 bis 2 Prozent bleibe.

Bei Bedarf sei die Nationalbank ausserdem weiterhin bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein. Der aktuelle Entscheid kommt nicht überraschend. Die meisten Ökonominnen und Ökonomen hatten im Vorfeld diesen so erwartet.

Fünfte Zinssenkung in Folge

Bereits zum fünften Mal in Folge senkt die Nationalbank den Leitzins. Zur Erinnerung: Im März, Juni und September 2024 senkte die SNB den Leitzins um jeweils 25 Basispunkte, im letzten Dezember dann sogar um 50 Basispunkte.

Zuvor hatte die Notenbank ab Juni 2022 den Leitzins von damals -0.75 Prozent in nur fünf Schritten auf 1.75 Prozent gehievt. Der Grund war die markant gestiegene Teuerung, die sich seither wieder deutlich verringert hat.

Einschätzung: «Wohl die letzte Zinssenkung für eine Weile»

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Einschätzung von Wirtschaftsredaktor Sven Zaugg: «Die SNB stand unter wenig Zugzwang. Dass die Nationalbank die Zinsen dennoch um 0.25 Prozentpunkte senkt, hat verschiedene Gründe.

Sie will einerseits verhindern, dass die Inflation weiter sinkt. Und im Zielband von 0 bis 2 Prozent bleibt. Stabile Preise sind die Kernaufgabe der Nationalbank. Gleichzeitig soll die Zinssenkung die Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz ankurbeln. Die Schweizer Wirtschaft wächst, aber nur langsam. Tiefe Zinsen fördern grundsätzlich das Investitionsklima. Und zuletzt hat die SNB natürlich auch den Schweizer Franken im Blick. Die Unsicherheiten in der Weltwirtschaft machen den Schweizer Franken attraktiv.

Mit der Zinssenkung ist die Hoffnung verbunden, Anlagen in den Schweizer Franken unattraktiv zu machen – und damit den moderaten Aufwärtstrend der heimischen Währung abzuschwächen. Darüber freut sich vor allem die Exportbranche. Allerdings: Der verbleibende Handlungsspielraum der SNB wird immer kleiner. Zwar schliesst die SNB eine Rückkehr zu Zinsen unter null nicht aus. Es ist jedoch eine sehr unpopuläre Massnahme. Daher dürfte die heutige Zinssenkung die letzte gewesen sein – zumindest für eine Weile.»

SRF 4 News, 20.03.2025, 10 Uhr ; 

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