- Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat 2024 nach provisorischen Berechnungen einen Gewinn von rund 80 Milliarden Franken erzielt.
- An Bund und Kantone will die SNB 3 Milliarden Franken ausschütten.
- Möglich wird zudem eine Dividendenzahlung von 15 Franken pro Aktie, was dem gesetzlich festgelegten Maximalbetrag entspricht.
Es sah bereits sehr früh sehr gut aus. Bis Ende September, also in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres, belief sich der SNB-Gewinn bereits auf 62.5 Milliarden Franken. Das war Rekord. Seither sind nochmals 17.5 Milliarden dazugekommen. Das ergibt 80 Milliarden Gewinn fürs ganze Jahr.
Die Nationalbank hält gewaltige Devisenreserven in Euro und Dollar. Und der Dollar zum Beispiel hat gegenüber dem Franken ordentlich zugelegt. Alleine der Gewinn auf Fremdwährungspositionen beläuft sich auf 67 Milliarden Franken. Auf dem Goldbestand beträgt der Bewertungsgewinn 21.2 Milliarden, bei einem Verlust von 7.4 Milliarden auf den Frankenpositionen.
Zudem profitierte die SNB vom guten Börsenjahr, die Aktienmärkte haben Höchststände erreicht. Angetrieben natürlich von tieferen Zinsen. Und zum anderen knackte der Wert des Edelmetalls Gold Rekord um Rekord. Aktien wie Gold sind im Portfolio der SNB in rauen Mengen vertreten. Auch das hat zum positiven Ergebnis beigetragen.
Bund und Kantone wollen Geld sehen
Bund und Kantone können nach zwei Verlustjahren bei der Nationalbank wieder mit einer Ausschüttung von rund 3 Milliarden Franken rechnen. Nach Abzug des Verlustes von 53.2 Milliarden aus dem letzten Jahr und Rückstellungen von 11.6 Milliarden beläuft sich der Bilanzgewinn auf 16 Milliarden Franken.
Die Ausschüttung geht zu einem Drittel an den Bund und zu zwei Dritteln an die Kantone. Das ist auch im Zuge der sehr aufgeheizten Debatte um die Bundesfinanzen interessant. So stritt das Parlament erst kürzlich in der Wintersession sehr intensiv darüber, wo gespart werden soll und wo nicht. Nun ist die Spannung gross, wohin das Geld fliessen wird. Einige Kantone dürften imstande sein, ihre Verluste komplett wettzumachen.
Kanton Zürich profitiert am meisten
Von den Kantonen profitiert Zürich am meisten von der Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank. Von den insgesamt drei Milliarden Franken für Bund und Kantone gehen 358 Millionen Franken nach Zürich. Das geht aus einer Statistik auf der Website der Eidgenössischen Finanzverwaltung hervor. Die zweithöchste Summe erhält der Kanton Bern mit knapp 238 Millionen Franken. Der Kanton Waadt erhält 188 Millionen Franken und ist damit der grösste Profiteur in der Westschweiz. Das Tessin bekommt 80 Millionen Franken, so die Statistik.
Deutlich am wenigsten Geld fliesst nach Appenzell Innerrhoden mit 3.7 Millionen Franken. Auch die Innerschweizer Kantone Uri (8.4 Millionen Franken) und Obwalden (8.7) bekommen gemäss der Eidgenössischen Finanzverwaltung (EFV) kleinere Beträge.
Der ausführliche SNB-Bericht zum Jahresabschluss mit den definitiven Zahlen wird am 3. März 2025 veröffentlicht, der Geschäftsbericht am 18. März 2025.