- Greenpeace-Aktivisten haben an der CS-Generalversammlung im Zürcher Hallenstadion ein Transparent mit der Aufschrift «Stop Dirty Pipeline Deals» entrollt.
- Zudem haben die Aktivisten eine 900 Kilogramm schwere Pipeline ins Foyer des Zürcher Hallenstadions geschoben, wo die Versammlung stattfand.
- Zusammen mit der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) will die Organisation damit auf die Finanzierung der umstrittenen North Dakota Access Pipeline in den USA aufmerksam machen, in der die Bank eine federführende Rolle spielt, wie es in einer Mitteilung heisst.
- Tidjane Thiam war von der Störaktion sichtlich irritiert, machte dann aber einfach weiter.
- Wie es die Aktivisten ins Innere des Hallenstadions schafften, will die Credit Suisse nicht kommentieren. Die Bank war für die Sicherheit der Veranstaltung selber verantwortlich.
Die Credit Suisse steht an ihrer diesjährigen Generalversammlung nicht nur wegen ihrer Boni in der Kritik. Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Beteiligung der Grossbank bei der Finanzierung der umstrittenen North Dakota Access Pipeline in den USA.
Pipeline im Foyer
Während der Rede von CS-Chef Tidjane Thiam seilten sich zwei Greenpeace-Aktivisten von der Hallendecke ab und entrollten ein gelbes Plakat mit der Aufschrift «Stop Dirty Pipeline Deals». Tiam sagte dazu: «Ich unterstütze die freie Meinungsäusserung», und fuhr fort.
Auf Twitter teilten die Verantwortlichen einen Blick von oben:
Die Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten rollten zudem eine 10 Meter lange und 900 Kilogramm schwere Pipeline ins Foyer des Zürcher Hallenstadions. Vor dem Gebäude, wo die GV stattfindet, demonstrierte die Organisation zudem mit Flugblättern und farbigen Federn.
Wie gelang es den Aktivisten aber, unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in das Zürcher Hallenstadion zu gelangen? Verantwortlich für das Sicherheitsdispositiv ist die Credit Suisse selbst. Bei der Grossbank will man sich aber nicht zu dem Vorfall äussern. Nur so viel: «Wir werden abklären, wie es dazu kam», so ein Sprecher.
Beschwerde durch Gesellschaft für bedrohte Völker
Die Gesellschaft für bedrohte Völker teilte am Freitag mit, sie reiche Beschwerde ein beim Nationalen Kontaktpunkt (NCP) für die OECD-Leitsätze (angesiedelt beim Staatssekretariat für Wirtschaft Seco).
Der Protest richtet sich gegen eine Pipeline, die im US-Bundesstaat North Dakota durch ein Gebiet verlaufen soll, in dem der Stamm der Standing Rock Sioux heilige Stätten hat. Die Ureinwohner sind nicht nur über die Entweihung des Landes empört, sondern befürchten auch, dass ihr Trinkwasser durch Leitungslecks verseucht werden könnte.