- Der Bundesrat hat auf die abzeichnenden wirtschaftlichen Probleme wegen des Coronavirus reagiert und stellt zehn Milliarden Franken für Hilfsmassnahmen bereit.
- Laut ETH-Professoren reicht dies in der jetzigen Situation nicht aus. Die Funktionsfähigkeit der gesamten Wirtschaft sei gefährdet.
- Sie fordern den Aufbau eines Fonds mit 100 Milliarden Franken. Dieser soll die Defizite der bisher ergriffenen Massnahmen ausgleichen.
Den beiden Wirtschaftsprofessoren Hans Gersbach und Jan-Egbert Sturm schwebt vor, dass mit einem «Schweizer Fonds» die starken Wertschöpfungseinbrüche durch das Coronavirus kompensiert werden sollen.
100 Milliarden Schweizer Franken seien notwendig, um die Liquidität und die Arbeitsplätze der Unternehmen zu sichern. Kommt keine staatliche Hilfe mehr dazu, drohe eine Insolvenzwelle für Schweizer Unternehmen.
Rückzahlung nach der Krise
Die zur Verfügung gestellten Gelder sollen nach der Coronavirus-Pandemie zurückbezahlt werden. Dies sei nur dann möglich, wenn günstige Konditionen mit langen Laufzeiten gewährt werden. Zudem sollte die Insolvenzantragspflicht vorübergehend ausgesetzt werden.
Unternehmen, die aktuell in eine finanzielle Schieflage geraten, sollen also vorläufig keinen Insolvenzantrag stellen müssen. Eine weitere Massnahme zur Verringerung der Liquiditätsprobleme könnten staatliche Bürgschaften für Schweizer Firmen sein. Dadurch wäre es für Unternehmen einfacher von den Banken Überbrückungskredite zu erhalten.
Klar ist, ein solcher Schweizerfonds würde eine enorme Mobilisierung von Staatsmitteln bedeuten und erfordern, dass die Schuldenbremse ausgesetzt wird. Vorausgesetzt, dass die Wirtschaft nach der Krise wieder auf das gleiche wirtschaftliche Niveau wie vorher kommt, dürfte dies jedoch «die Bonität der Schweiz nicht gefährden».