- Der Ostschweizer Zugbauer Stadler Rail hat einen Grossauftrag von einem deutsch-österreichischen Projektkonsortium erhalten.
- Stadler soll bis zu 504 Fahrzeuge liefern und diese auch instand halten.
- Der grösste Auftrag in der Unternehmensgeschichte hat ein Gesamtvolumen von bis zu 4 Milliarden Euro (rund 4.2 Milliarden Schweizer Franken), wie Stadler mitteilte.
Der Rahmenvertrag umfasst neben der Fahrzeugherstellung auch einen auf bis zu 32 Jahren ausgelegten Instandhaltungsvertrag. Bestandteil des Vertrags ist eine feste Bestellmenge von 246 Fahrzeugen des Typ «Citylink» mit einem Volumen von rund 1.7 Milliarden Euro (rund 1.77 Milliarden Schweizer Franken). Darüber hinaus besteht die Option zur Bestellung weiterer 258 Fahrzeuge. Insgesamt könnten also bis zu 504 Fahrzeuge geliefert werden, die sowohl als Trams als auch für Überlandfahrten eingesetzt werden können.
Ausgeschrieben hatten den Vertrag sechs Verkehrsunternehmen aus Deutschland und Österreich im Rahmen des «VDV-Tram-Train». Mit dem Zuschlag beginnt laut Stadler eine langjährige Partnerschaft zwischen dem Projektkonsortium, bestehend aus den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK), der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), der Saarbahn Netz, Schiene Oberösterreich, dem Land Salzburg und dem Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb und Stadler. Die ersten vier Fahrzeuge werden laut den Angaben 2024 an die Saarbahn geliefert.
Sowohl in der Stadt wie auch über Land einsetzbar
Stadler bezeichnet Citylink als «clevere Strassenbahn», die bei entsprechender Konfiguration auch als Überlandbahn eingesetzt werden könne. Alle Fahrzeuge werden in dreiteiliger Ausführung geliefert. Unterschiedlich ist jedoch je nach Betreiber die Ausstattung. So variiert die Länge der Fahrzeuge, die Anzahl Türen, Einstiegs- und Kupplungshöhe sowie andere Konfigurationen. Während alle Fahrzeuge mit einer Klimaanlage sowohl für den Fahrgast- als auch den Fahrerraum ausgerüstet werden, verfügen auch alle über einen flexiblen Mehrzweckbereich mit zwei Rollstuhlfahrplätzen.
Die Gesamtprojektleitung und die Koordination der Abwicklung des Auftrags liegen bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe. Ein Beschaffungskonzept, wie es hier umgesetzt werde, sei bislang weltweit einzigartig, heisst es.