- Der französische Zugbauer Alstom legt Rekurs gegen einen Milliardenauftrag an Stadler Rail ein.
- Die SBB haben Anfang Oktober einen Auftrag über zwei Milliarden Franken an Stadler vergeben. Dafür sollten 286 Züge für die Ostschweizer Tochter Thurbo sowie für die Walliser Regionalps angeschafft werden.
- Stadler Rail erhielt innert Kürze zwei Aufträge in Milliardenhöhe. Einer von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sowie derjenige von der SBB. Dagegen wehrt sich Alstom und legt beim Gericht Beschwerde ein.
Der SBB-Konzern investiert Milliarden und beschafft sich neue Züge des Typs Flirt für den Regionalverkehr. Diese sollen ab Dezember 2025 erst in der Ostschweiz, dann auch im Wallis sowie im Rest der Schweiz eingesetzt werden. Bis 2034 sollen dann alle bestehenden Züge durch neue ersetzt werden.
Ob und wie lange sich diese Beschaffung nun durch die Beschwerde verzögert, kann die SBB laut einer Mitteilung noch nicht einschätzen. Die SBB bekräftigt, sie habe sich bei der Vergabe des Auftrags an die Vorgaben des öffentlichen Beschaffungsrechts gehalten.
Stadler Rail nimmt Beschwerde zur Kenntnis
Die Offerte von Stadler Rail habe die Ausschreibungskriterien am besten erfüllt. Daher hätten sie den Zuschlag erhalten, sagt die SBB.
Stadler nahm die Beschwerde von Alstom zur Kenntnis und bedauert, dass sich die Auftragsvergabe dadurch unnötig verlängere. Darüber hinaus wollte das Unternehmen gegenüber der Nachrichtenagentur AWP das laufende Verfahren nicht weiter kommentieren.
Alstom-Einsprachen: «ein Unding»
Erst kürzlich machte Stadler Rail mit einem anderen Rechtsstreit von sich reden. Das österreichische Bundesverwaltungsgericht hatte die elektronische Signatur von Stadler als nicht rechtsgültig eingestuft, nachdem Alstom Beschwerde eingereicht hatte.
Gegen dieses Urteil hat Stadler wiederum Rekurs eingelegt. Das Verfahren könne sich noch länger hinziehen. Beim Rechtsstreit ging es um einen ÖBB-Auftrag für 186 Doppelstockzügen im Wert von über drei Milliarden Euro.
Im August sagte Stadler-Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler in einer Telefonkonferenz, dass Alstom praktisch bei allen Ausschreibungen, die sie verlieren würden, Einsprache einlege. Das sei ein Unding. Das führe zu Verzögerungen von zwei bis drei Jahren und verursache mehr Aufwand und Kosten.