- Eine Tochtergesellschaft des Rohstoffkonzerns Glencore ist in Grossbritannien zu einer Busse von umgerechnet rund 209 Millionen Franken verurteilt worden.
- Dazu kommt eine Beschlagnahmung in Höhe von weiteren rund 106 Millionen Franken.
- Hintergrund des Urteils sind sieben Bestechungsdelikte im Zusammenhang mit Erdölgeschäften in Afrika.
Gemäss Urteil sollen Angestellte der britischen Tochtergesellschaft Glencore Energy Privatjets benutzt haben, um Schmiergelder an Beamte in Westafrika zu überweisen.
Die Firma habe Bestechungsgelder in Millionenhöhe an Beamte bezahlt – oder zumindest die Zahlungen nicht verhindert, belegen Aussagen des britischen «Serious Fraud Office» (SFO) während der Anhörung vor dem Gericht «Southwark Crown Court». Dies laut Staatsanwaltschaft mit dem Ziel, sich eine «günstige Behandlung» beim Verkauf von Rohöl zu sichern.
Glencore: Unentschuldbares Verhalten
Die Tochtergesellschaft hatte sich im Juni laut dem Bericht bereits in sieben Fällen der Bestechung schuldig bekannt. Glencore selbst äusserte sich in einem Communiqué zum Urteil. Das Verhalten sei unentschuldbar und habe beim Konzern keinen Platz, wurde Verwaltungsratspräsident Kalidas Madhavpeddi zitiert. Glencore habe bei den Ermittlungen in hohem Masse kooperiert und ein umfassendes Programm zur Unternehmensreform eingeleitet.
Glencore hatte bereits im Mai erklärt, dass der Konzern im Zusammenhang mit Vorwürfen der Bestechung und Marktmanipulation in den USA, Brasilien und Grossbritannien voraussichtlich bis zu 1.5 Milliarden Dollar zahlen werde.