Die Konsumentenpreise in den USA kennen zurzeit nur eine Richtung: nach oben. Die Inflation war im Jahresvergleich im Dezember bereits auf 7 Prozent gestiegen und kletterte nun im Januar nochmals um 0.5 Prozentpunkte nach oben. Die Zahlen, die das US-Arbeitsministerium am Donnerstag präsentiert hat, übertreffen die Prognosen von Experten, die mit einer Teuerung von 7.3 Prozent gerechnet hatten.
Das Inflationsziel der US-Notenbank Fed von zwei Prozent ist längst überschritten. Befeuert wird der Anstieg insbesondere durch Materialengpässe und rasant steigende Energiekosten.
Grösserer Zinsschritt möglich
Wegen steigender Preise und des weiterhin brummenden US-Arbeitsmarkts dürfte die US-Notenbank bald eine Zinswende einläuten. Mit einem ersten Erhöhungsschritt wird im März gerechnet, wobei voraussichtlich weitere Anhebungen folgen werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed sogar eine ungewöhnlich grosse Zinserhöhung um einen halben Punkt vornimmt, steigt. Sie wurde an den Terminmärkten, nach Veröffentlichung der überraschend hohen Inflationsrate, nun auf 50 Prozent taxiert.
Deutliche Reaktion an den Finanzmärkten
Der US-Dollar legte am Donnerstag auf breiter Front zu. Der Euro sank hingegen unter die Marke von 1.14 Dollar. Auch am US-Anleihemarkt machte sich der jüngste Teuerungsanstieg bemerkbar. Die Rendite zehnjähriger Anleihen näherte sich der Marke von zwei Prozent an. Marktbeobachter gehen davon aus, dass das laufende Jahr ganz im Zeichen des Kampfes gegen die Inflation stehen wird.
Auch in der Schweiz ist die Teuerung nach Minuswerten während der Pandemie wieder deutlich angestiegen. Sie lag im November und Dezember bei + 1.5 Prozent. Am Freitag wird der Wert für den Januar kommuniziert.