Zum Inhalt springen
Video
Horage will Platzhirschen der Uhrenindustrie Konkurrenz machen
Aus 10 vor 10 vom 31.07.2024.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 40 Sekunden.

Innovation in der Uhrenbranche So will eine kleine Uhrenmarke die grossen Player herausfordern

Mechanische Uhren müssen nach einiger Zeit zum Uhrmacher. Die Erfindung einer kleinen Bieler Firma soll das ändern.

Eine mechanische Uhr ist ein kleines technisches Wunderwerk. Dutzende von Zahnrädern greifen ineinander und erwecken die Zeiger auf dem Ziffernblatt zum Leben. Doch mit der Zeit laufen selbst Präzisionsuhren weniger präzise, als stolze Trägerinnen und Träger sich dies wünschen.

Abweichungen im Zehntelsekunden-Bereich sind bei einer mechanischen Uhren nach Jahren im Einsatz normal, hängt die Genauigkeit doch auch von den Bewegungen des Trägers ab. Soll eine Uhr justiert werden, war der Gang zum Uhrmacher bislang unumgänglich. Horage, eine kleine Uhrenfirma aus Biel, will dies nun mit einer Innovation ändern und so den Markt für Uhrwerke auf den Kopf stellen.

Zu Hause statt beim Uhrmacher

Die Firma hat ein Verfahren entwickelt, mit welchem die Kundschaft ihre Uhr über eine Konsole selber einstellen kann – exakt auf die Zehntelsekunde. Möglich macht dies eine Hightech-Feder in der Uhr. Gesteuert wird sie über einen elektrischen Impuls über die Konsole, welche die Feder innerhalb der Uhr passgenau einstellt.

Das neue Gerät von Horage zum Einstellen einer mechanischen Uhr
Legende: Die Konsole wird ans Gerät angeschlossen und schon läuft die Uhr wieder exakt. Horage

«Der Innovationsdruck ist bei grossen Firmen nicht immer gegeben», sagt Andi Feisl, der Chef von Horage. «Gerade die Schweizer Uhrenindustrie lebt von ihrem Status und muss nicht immer innovativ sein.»

Aber in den nächsten fünf bis zehn Jahren werde man eine erhöhte Innovationstätigkeit sehen. Er ist fest überzeugt, dass seine Innovation Erfolg haben wird.

Die Konkurrenz schläft nicht

Ob sich Horage mit der Innovation durchsetzen kann, hängt nicht zuletzt von der Reaktion der Wettbewerber ab. «Das grösste Fragezeichen für Horage ist, wie schnell einer der grossen Konkurrenten diese Technologie adaptieren wird», erklärt Branchenkenner Oliver Müller. «Denn diese Technologie kann langfristig betrachtet ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein.»

Bei Swatch gibt man sich derweil gelassen: «Die Swatch Group als innovatives Powerhouse ist eine starke Befürworterin von Innovationen, und besonders von Schweizer Innovationen.» Man verfolge Produktinnovationen und freue sich, wenn Neuheiten in der Uhrenindustrie vorgestellt werden. «Wie das neue Uhrwerk ankommen wird, wird sich zeigen – wir sind gespannt.»

Ob sich die kleine Uhrenmanufaktur mit der Innovation am Markt behaupten kann, hängt auch davon ab, ob andere Marken die Innovation anwenden. «Horage ist ein Nischenplayer und hat das Volumen nicht, um die Technologie auf breiter Basis durchzusetzen«, gibt Müller zu bedenken. »Es braucht eine Marke mit grosser Reichweite, damit sich das Produkt durchsetzen kann.»

10vor10, 31.07.2024, 21:50 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel