Die Flieger werden immer sparsamer. Doch es wird auch mehr geflogen. Knapp 18 Millionen Passagiere transportierte die Swiss im letzten Jahr. Mehr Flüge bedeuten auch mehr CO2-Ausstoss.
CO2-Abgabe auf Flugtickets
Gegen diese Entwicklung wehren sich zahlreiche Jugendliche im Moment auf der Strasse. Sie fordern unter anderem eine CO2-Abgabe auf Flugtickets. Und das Anliegen bekommt Rückenwind.
Es braucht griffige Massnahmen im Luftverkehr
Die Idee wurde zwar im Dezember im Nationalrat noch knapp verworfen. Nun findet das Vorhaben aber unter anderem auch auf bürgerlicher Seite von Exponenten wie der FDP-Parteipräsidentin Petra Gössi oder Ständerat Ruedi Noser Zuspruch.
Nachbarländer kennen bereits eine Abgabe
Wenn man die Pariser Klima-Ziele erreichen wolle, so müsse man den Luftverkehr als wichtigen Emittenten einbinden, sagt Noser. Es brauche griffige Massnahmen, damit die CO2-Emissionen im Luftverkehr zurückgingen.
Die umliegenden Länder haben eine CO2-Abgabe auf Flugtickets schon eingeführt. Deutschland erhebt für einen Langstreckenflug in der Economy umgerechnet 50 Franken. In Frankreich sind es fünf, in Österreich 20 Franken. Und in Italien bezahlen Passagiere neun Franken. Weitere Länder sind diesem Beispiel gefolgt.
Swiss gegen Abgabe
Die Fluggesellschaft Swiss wehrt sich gegen einen gesetzlichen Aufschlag für Massnahmen zur CO2-Kompensation. Man habe in einigen Nachbarländern wie Österreich und Deutschland gemerkt, dass die Auswirkungen der Steuer sehr gering seien, sagt Konzernchef Thomas Klühr.
Er ist gegen nationale Alleingänge. Einzig ein global koordinierter Ansatz sei zielführend. Die Swiss unterstütze deshalb das Branchenabkommen Corsia, mit welchem die Luftfahrtbranche ab 2020 ein CO2-neutrales Wachstum anstrebe.
Mehr Informationen zu Corsia
Grosse Herausforderung – eigene Rezepte
Doch auch der Swiss-Konzernchef sieht die Luftfahrt vor grossen Herausforderungen. Er sieht aber andere Rezepte.
Durch neue Flugzeuge sparen wir 20 Prozent CO2 ein
Das Stärkste, was eine Airline machen könne, sei, in neue Flugzeuge zu investieren. Diese Flugzeuge würden im Schnitt 20 Prozent weniger CO2 emittieren. So habe die Swiss ihre CO2-Emissionen in den letzten 15 Jahren um fast 30 Prozent senken können.
Zurück ins Parlament
Ob es mit diesen Argumenten gelingt, die Politik zu überzeugen, wird sich frühestens im Sommer zeigen. Dann beschäftigt sich der Ständerat mit einer CO2-Abgabe fürs Fliegen.