Die letzten Tage vor Weihnachten nutzen viele für einen gemütlichen Einkaufsbummel – im Jahr, das von Krieg, Unsicherheit, Inflation und steigenden Preisen geprägt ist.
Eine Mehrheit der Befragten einer Studie des Beratungsunternehmens EY gab an, ihr Weihnachtsbudget deutlich oder leicht verkleinern zu wollen. 38 Prozent sehen keinen Anlass zum Sparen beim Schenken.
Ein Gefühl des Verzichts
Und trotzdem: Insgesamt wächst das Geschenkbudget in der Schweiz auf 343 Franken pro Kopf. Das ist ein neuer Höchststand.
Verhaltensökonomin Renate Schubert erklärt dieses Verhalten so: «Ich denke, die Diskrepanz ist vor allem dadurch zu erklären, dass die Leute einerseits wissen, sie sollten sparen. Wir haben eine Inflation und steigende Energiekosten.»
Sie haben das Gefühl, dass sie drei Jahre verzichtet hätten.
Andererseits würden sich Konsumentinnen und Konsumenten aktuell auch im Recht sehen, Geld für Weihnachten auszugeben. Denn: «Sie haben das Gefühl, dass sie drei Jahre verzichtet hätten.»
Der Schweizer Detailhandel blickt dem Weihnachtsgeschäft optimistisch entgegen. Christa Markwalder, Präsidentin der Swiss Retail Federation und Berner FDP-Nationalrätin, erklärt: «Wir haben eine Inflation, aber eine tiefere als im Ausland. Wir haben quasi Vollbeschäftigung, eine tiefe Arbeitslosigkeit und die Kaufkraft in der Schweiz ist nach wie vor sehr hoch.» Hinzukäme, dass die Leute einfach Freude am Schenken haben, meint Markwalder.
Und die Umfrage zeigt auch: Die Mehrheit der Befragten gibt ihren Weihnachtsbatzen nach coronabedingtem Unterbruch lieber wieder in einem Geschäft als auf einer Online-Plattform aus.