Das Wort «Krieg» ist am heutigen Tag auch an den Finanzmärkten in aller Munde. Und die Börsenkurse reagieren im europäischen Aktienhandel empfindlich darauf.
Die wichtigsten Leitindizes, egal ob in Frankfurt, Paris, London, Madrid oder Zürich, verlieren aktuell zwischen 3 und 5 Prozent. In einem Kommentar eines deutschen Analysten heisst es zur Erklärung dazu, man gehe davon aus, dass die Realwirtschaft rund um den Globus spürbare Einbussen hinnehmen müsse.
Tatsächlich hatten zuvor bereits die Börsenplätze in Asien ähnlich starke Kurseinbussen verbucht, und die Börse in Moskau brach zwischenzeitlich gar um 50 Prozent ein.
Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine in der Nacht dürften westliche Staaten weitere Sanktionen gegen Russland ergreifen. Die wirtschaftlichen Folgen davon sind momentan schwer abzuschätzen.
Gold und Franken als sicherer Hafen
Während die Aktienkurse fallen, steigt der Ölpreis. Ein Fass Rohöl kostet zum ersten Mal seit 2014 wieder über 100 US-Dollar. Hier geht die Sorge um, dass bald russisches Öl auf dem Weltmarkt fehlen könnte und dass die Ölstaaten der Opec nur bedingt so rasch in die Lücke springen könnten.
Und wenn Öl und andere Rohstoffe so wie jetzt teurer werden, heizt das die Inflation zusätzlich an – obwohl die in einigen Ländern ohnehin schon unangenehm hoch ist. Die Anlegerinnen und Anleger flüchten sich in sicherere Anlagen. Aktien werden verhökert. Hingegen Gold, Staatsanleihen oder auch Schweizer Franken werden gekauft.