Am wettbewerbsfähigsten sind – wie schon 2019 – die Kantone Zug, Basel-Stadt und Zürich. Am Schwanz der Rangliste stehen die ländlichen Kantone Graubünden, Wallis und Jura. Im Mittelfeld tummelt sich der Rest.
Die Ökonomin Katharina Hofer ist bei der UBS für die Studie verantwortlich. Der Kanton Zug habe wettbewerbsmässig die Nase vorn, weil er sehr innovativ sei, über gut ausgebildete Arbeitskräfte verfüge, viele Jobs anbiete und verkehrstechnisch gut liege.
Und nicht nur das: «Sie haben ein sehr attraktives Kostenumfeld für die Unternehmen, das Unternehmen entsprechend anlockt. Nicht zu vergessen sind die Staatsfinanzen, die beim Kanton Zug sehr solide sind.» Das ermögliche einen gewissen Spielraum in der kantonalen Politik.
Für den wirtschaftlichen Erfolg eines Kantons sind laut der Studienautorin zwei Faktoren hauptverantwortlich: die geografische Lage und die Geschichte des Kantons. «Berge lassen sich nicht versetzen, aber sie schränken die Erreichbarkeit wichtiger Infrastruktur ein und sie bestimmen die Grösse der Einzugsgebiete der einzelnen Kantone. Oder Universitäten oder Flughäfen sind nicht erst seit gestern da, sondern sie haben sich über lange Zeit entwickelt.»
Und sie bevorteilen jene Gegenden, wo sie stehen. Während sich geografische Lage und Geschichte nicht ändern liessen, seien andere Faktoren beinflussbar, sagt Katharina Hofer: «Die Kantone können zum Beispiel ein attraktives Kostenumfeld schaffen. Innovations- oder Standortförderung sind weitere Mittel, um dynamische Unternehmen anzulocken.» Aber auch solide Staatsfinanzen oder eine durchdachte Arbeitsmarktpolitik, und da könne die Politik letztlich Einfluss nehmen.
Innovations- oder Standortförderung sind Mittel, um dynamische Unternehmen anzulocken.
«Zum Beispiel Appenzell Innerrhoden oder die Kantone der Zentralschweiz machen das sehr erfolgreich», so Katharina Hofer. Allerdings reicht auch das im Wettbewerbsindikator der UBS nicht über einen Platz im Mittelfeld hinaus.
Demografie gewinnt an Wichtigkeit
Immer wichtiger wird die Demografie für das wirtschaftliche Potenzial der Kantone. Denn mit den Babyboomern gehen Hunderttausende von Arbeitskräften in Pension. Für die urbanen Gebiete ist das weniger ein Problem, weil sie weiterhin Arbeitskräfte anziehen. In Randgebieten wie im Tessin oder in Graubünden hingegen dürfte das Angebot an Arbeitskräften in Zukunft schrumpfen. Dies beeinträchtigt das Wachstumspotenzial eines Kantons sehr direkt.