Zum Inhalt springen
Audio
Börse Klaus Bonanomi (Arbeitstitel)
Aus SRF 4 News aktuell vom 25.03.2020.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 30 Sekunden.

Nach Auf und Ab Börsen sind «zurück auf Feld 1»

Nach Coronavirus-bedingtem Auf und Ab bei den Börsen stehen die Zeichen auf Grün. Doch was sind die Gründe dafür?

Die Corona-Krise sorgt an den Finanzmärkten für riesige Verschiebungen und für ein hektisches Auf und Ab an den Börsen. Nach dem scharfen Kurssturz der letzten Tage gibt es nun eine spektakuläre Aufwärtsbewegung: Der Dow Jones Index, der Leitindex der US-Börse, hat am Dienstag innert Tagesfrist mehr als 2100 Punkte zugelegt, ein Plus von 11.37 Prozent. Einen solchen hohen Tagesgewinn hat es seit 1933 nie mehr gegeben. Dies sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen zur aktuellen Lage an den Börsen.

Wie ist dieser Rekordgewinn einzuschätzen?

Der Dow Jones steht nun wieder dort, wo er vor Wochenfrist stand – nämlich bei rund 20'700 Zählern. Das heisst, mit dem Plus am Dienstag hat er erst die Verluste dieser Woche wettgemacht. Etwas längerfristig betrachtet, steht er jetzt wieder ungefähr dort, wo er vor drei Jahren stand – als die grosse Börsenrally begann. Mit anderen Worten, es ist so etwas wie ein «Zurück auf Feld 1».

Wie läuft es an den anderen Märkten?

Auch der Swiss Market Index in Zürich hat am Dienstag immerhin um sieben Prozent zugelegt, und auch hier gilt: Man steht wieder dort, wo man vor einer Woche stand – oder vor drei Jahren. Die asiatischen Märkte haben ebenfalls zu Beginn deutlich zugelegt. Schaut man sich aber an, wo die Kurse vor einem Monat standen, dann stellt man fest: Man liegt heute um 18 bis 28 Prozent tiefer. Das sind immer noch massive Verluste, trotz der nun eingetretenen Kurskorrektur nach oben.

Was ist der Hintergrund des plötzlichen Kursanstiegs?

Zum einen dürfte es das Zwei-Billionen-Dollar-Rettungspaket für die amerikanische Wirtschaft sein. Der Kongress in Washington hat das Paket zwar noch nicht verabschiedet, doch haben sich die Parteien im Grundsatz darauf geeinigt. Damit sollen zwei Billionen Dollar – also: 2000 Milliarden Dollar – in die Stützung der amerikanischen Wirtschaft gepumpt werden, um die Folgen der Corona-Krise abzufedern.

Zum anderen können tiefe Börsenkurse natürlich ein Anreiz sein, um Aktien zu kaufen – und auf langfristige Gewinne zu hoffen. Wer bei tiefen Kursen einsteigt und auf der Achterbahn nicht in Panik gerät, kann profitieren. Wenn dies viele Investoren tun, dann treibt dies die Kurse ebenfalls nach oben.

Ist dies nun eine Kehrtwende zum Besseren?

Das lässt sich jetzt noch nicht sagen. Wie sich die Finanzmärkte entwickeln, das hängt entscheidend vom Verlauf der Corona-Krise ab: Geraten wir in eine tiefe, langandauernde globale Rezession – oder geht die Krise relativ rasch vorbei, auch dank entschiedener staatlicher Programme zur Unterstützung der Wirtschaft? Immerhin, bis jetzt hat sich gezeigt, dass die USA, die EU und auch die Schweiz gewillt sind, mit massivem Einsatz einen Stillstand der Wirtschaft zu verhindern.

Klaus Bonanomi

SRF-Wirtschaftsredaktor

Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen

Klaus Bonanomi ist seit 2009 Wirtschaftsredaktor bei Radio SRF. Davor war er Nachrichtenredaktor, Bundeshauskorrespondent und Produzent der Sendung Rendez-vous. Er ist zudem als Korrespondent für die österreichische Zeitung «Der Standard» und für den deutschen «Südkurier» tätig.

SRF 4 News, 25.03.2020, 06:40 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel