Der Einreisestopp der USA gegenüber Europa hat den europäischen Börsen gestern einen schwarzen Donnerstag beschert. Danach haben auch die US-Börsen ihren freien Fall in die Tiefe beschleunigt.
Es ist der fünftgrösste Tagesverlust in der Geschichte der US-Börse: Der Leitindex Dow Jones büsste volle zehn Prozent ein. Auch der S&P 500 und das Barometer für die Technologietitel Nasdaq gaben mehr als neun Prozent ab. Mehr Verluste gab es an den US-Börsen nur noch im Oktober 1987 und der Grossen Depression 1929.
«Teuerste Rede Trumps»
In der Schweiz sackte gestern die Börse, im Einklang mit allen anderen europäischen Börsen, ebenfalls um 9,6 Prozent in die Tiefe. Das ist für die Schweiz der stärkste Einbruch seit über 30 Jahren.
Die grössten Verluste mussten erneut die Aktien der Luftfahrtgesellschaften hinnehmen – nachdem gestern US-Präsident Donald Trump wegen des Coronavirus einen Einreisestopp für Europäerinnen und Europäer verhängt hatte. Die Aktien von Fluggesellschaften in den USA und in Europa verloren bis zu 25 Prozent. Experten nannten die Ankündigung des Einreiseverbotes denn auch die «teuerste Rede Trumps».
Pandemie mit Geldpolitik bekämpfen?
Die Abstürze der Börsen sind umso bemerkenswerter, als die europäische und die amerikanische Zentralbank gestern ankündigten, Milliarden an Liquidität in das System pumpen zu wollen. Doch die Anlegerinnen und Anleger glauben offenbar nicht daran, dass man eine Pandemie mit Geldpolitik bekämpfen kann.
Die Talfahrt der Börsen setzt sich heute Morgen nun in Asien fort. Die Indizes in Japan und Südkorea sind aktuell tiefrot.