2022 war ein Jahr der Erholung für den Schweizer Tourismus. Es hätten beinahe wieder so viele Gäste in Schweizer Hotels übernachtet wie vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019, freut sich Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus: «Mit minus drei Prozent im Vergleich zu 2019 stehen wir besser da, als wir uns das erträumt hätten.
Die Erholung auch, weil die Schweizer das eigene Land weiterhin stark bereisen. Aber auch, weil die europäischen Gäste zurückgekehrt sind.» Der Trend hält auch im Januar 2023 an. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen Schweizer Hotels laut dem Bundesamt für Statistik einen Anstieg der Logiernächte um 35 Prozent.
Mit minus drei Prozent im Vergleich zu 2019 stehen wir besser da, als wir uns das erträumt hätten.
Viele Gäste aus Frankreich oder Deutschland sind also wieder gekommen. Die Nachfrage der Schweizerinnen und Schweizer an Ferien im eigenen Land blieb auch im vergangenen Jahr hoch. Noch fehlen aber die Gäste aus Asien. Während zwar viele Menschen aus den Golfstaaten wie Saudi-Arabien und Südostasien die Schweiz wieder besuchen, zieht der wichtige Markt China erst diesen Sommer wieder an.
China: Kleinere Gruppen – dafür länger und gezielt
Nydegger geht davon aus, dass Chinesinnen und Chinesen wieder vermehrt in die Schweiz reisen werden, allerdings auf eine neue Art: «Es wird sehr viel Outdoor-Erlebnis nachfragt. Zwar nicht von Einzelreisenden, aber von kleineren Einheiten.» Sie wollten zudem auch ein bisschen die Geheimtipps kennenlernen und nicht mehr nur den Hotspots nachreisen.
Die chinesischen Gäste wollen auch ein bisschen die Geheimtipps kennenlernen und nicht mehr nur den Hotspots nachreisen.
Auch wollten sie länger bleiben und die Schweiz nicht mit anderen Ländern kombinieren. Mit der Familie im Camper durch die Schweiz fahren, statt im Reisecar in der Grossgruppe quer durch Europa mit Kurzaufenthalt in der Schweiz.
Von diesem Reiseverhalten der chinesischen Gäste profitierten die Städte und die Bergregionen, sagt Nydegger. Denn sie kombinierten die Städte mit den Bergen: «Aus ihrer Sicht sind selbst unsere Städte Boutique-Towns, sehr lebenswert und ideal für Freizeittourismus. Die Zukunft gehört also wieder beiden Zonen.»