- Die Credit Suisse, die vor gut fünf Wochen von der UBS übernommen wurde, verliert im ersten Quartal weitere 61.2 Milliarden Franken an Kundengeldern.
- Der Quartalsgewinn der Grossbank belief sich dank der AT1-Abschreibungen auf 12.4 Milliarden Franken.
- Es ist wahrscheinlich das letzte Mal, dass die CS vor der Übernahme durch die UBS eigenständig ihre Zahlen vorlegt.
Die Finanzergebnisse der zweitgrössten Schweizer Bank für die ersten drei Monate des Jahres werden stark vom bevorstehenden Zusammenschluss mit der UBS beeinflusst.
Den Vorsteuergewinn weist die CS mit 12.8 Milliarden Franken aus. Bereinigt resultierte für die ersten drei Monate dagegen ein Vorsteuerverlust der angeschlagenen Grossbank von 1.3 Milliarden Franken. Unter dem Strich wird der Nettogewinn fürs erste Quartal mit 12.4 Milliarden Franken angegeben.
Kundenvermögen weiter geschrumpft
Mit den Geldabzügen im ersten Quartal sind auch die Kundenvermögen der Grossbank weiter geschrumpft. Per Ende März 2023 schmolzen die verwalteten Vermögen auf 1.253 Billionen Franken zusammen, von 1.294 Billionen Ende 2022.
Wegen der massiven Abzüge von Kundengeldern im März hatten die Schweizer Behörden vor Monatsfrist die Übernahme der CS durch die Rivalin UBS verfügt.
Die Credit Suisse werde eng mit der UBS zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Transaktion zeitnah abgeschlossen wird, heisst es in der Mitteilung. Die UBS will ihr Quartalsergebnis am Dienstag veröffentlichen.
Erheblicher Vorsteuerverlust für Gesamtjahr 2023
Für das laufende Gesamtjahr 2023 stellt die Credit Suisse einen erheblichen Vorsteuerverlust in Aussicht. Dies angesichts der angekündigten Übernahme durch die UBS und des bereits bekanntgegebenen Ausstiegs aus nicht zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftsbereichen sowie wegen Restrukturierungs- und Finanzierungskosten.
Die tatsächlichen Ergebnisse würden von einer Reihe von Faktoren abhängen, darunter die Ergebnisse der Divisionen IB und Wealth Management (WM) sowie Einlagen- oder Netto-Mittelflüsse. Auch die Auswirkungen der anhaltenden «freiwilligen und unfreiwilligen Fluktuation» der Mitarbeitenden sowie potenzielle Immobilienverkäufe würden den weiteren Geschäftsgang beeinflussen.