- Der Reiseveranstalter Hotelplan Suisse hat wegen der Corona-Pandemie das schlechteste Geschäftsjahr seiner 85-jährigen Geschichte erlebt.
- Nur dank der Unterstützung der Aktionärin Migros kann sich Hotelplan Suisse weiterhin über Wasser halten.
- Die neusten Entwicklungen in der Impfstoff-Forschung schüren jetzt die Hoffnungen einer ganzen Branche.
- Es stellt sich aber die Frage: Wohin können Herr und Frau Schweizer überhaupt noch reisen?
Nicht nur für Hotelplan, sondern für die gesamte Branche geht das Jahr 2020 als herausforderndstes Jahr aller Zeiten in die Geschichte ein. In Zahlen ausgedrückt heisst das bei Hotelplan Suisse 65 Prozent Umsatzrückgang gegenüber dem letzten Geschäftsjahr.
Doch der Branchenprimus der Schweiz hat einen grossen Vorteil. Er bekommt seitens Migros Rückendeckung. Denn Hotelplan Suisse ist Teil der Migros-Genossenschaft, die mit Hotelplan Suisse ihr Reisegeschäft abdeckt. Dank dieser Unterstützung geriet die Migros-Reisetochter nie in Liquiditätsprobleme.
Und das, obwohl sie seit Mitte März aufgrund von Einreiserestriktionen, Flugausfällen und Flugplanänderungen sowie der Risikoländerliste des BAG Stornierungen von rund 100'000 Kunden hinnehmen musste.
Flächendeckender Impfstoff ist entscheidend
Die Stimmung bei Hotelplan Suisse und Geschäftsleiter Tim Bachmann ist trotzdem positiv. Im Frühjahr erwartet Bachmann eine erste Erholung. Eine grosse Rolle dabei spiele ein flächendeckender Impfstoff.
Bis es aber soweit ist, stellt sich vor allem die Frage: Wohin können Herr und Frau Schweizer überhaupt reisen?
Wir raten den Kunden im Augenblick, ihre Ferien kurzfristig zu buchen.
«Wir raten den Kunden im Augenblick, ihre Ferien kurzfristig zu buchen. Dadurch wird das Risiko deutlich kleiner, von einer Quarantäneliste oder einem Lockdown überrascht zu werden», sagt Bachmann. Die aktuelle Auswahl beschränke sich im Kurzstreckenbereich auf die kanarischen Inseln und Ägypten. Bei der Langstrecke sieht Bachmann beispielsweise Chancen in Tansania, Mexiko und auch Sansibar.
Alles keine Katzensprünge – und solche Distanzen sind teuer. Bei Bachmann überwiegt aber die Zuversicht. In vielen Leuten stecke eine Sehnsucht nach Ferne.
Es ist also ein Zusammenspiel von Sehnsüchten und der Hoffnung nach dem Impfstoff, das jetzt der Reisebranche zur Normalität zurück verhelfen soll. Für Hotelplan Suisse und die gesamte Branche wird die Situation gerade deshalb äusserst schwierig bleiben.