Der Sommertourismus hat es vorgemacht: Viele Destinationen haben bereits in der warmen Jahreszeit mit Aktionen, Angeboten oder Rabatten geworben. Wer zum Beispiel im Kanton Wallis mindestens zwei Nächte in einem Hotel gebucht hat, erhielt einen Gutschein von 100 Franken – bezahlt vom Kanton.
Was der Sommertourismus vorgemacht hat, soll nun auch den Wintertourismus retten. Zumindest in einigen Regionen.
Neues Belohnungs-System
Um für den Winter nicht nur mehr Saisonabonnements zu verkaufen, sondern auch den Restaurants, Hotels oder Sportgeschäften helfen zu können, bietet der «Magic Pass» neu ein Punkte-Sammelsystem an. Wer bei den über 30 Destinationen in den Kantonen Freiburg, Waadt, Wallis, Neuenburg und Bern etwas konsumiert, übernachtet oder einkauft, erhält Punkte. Diese können in Form von Rabatten wieder eingelöst werden. Zum «Magic Pass» gehören etwa Saas Fee, Glacier 3000, Les Diablerets, Leukerbad oder Charmey.
Rabatt-Schlacht
Mehrere Skigebiete werben mit Rabatten. Das Gebiet Leysin (VD), das ebenfalls zum «Magic Pass»-Verbund gehört, wirbt zusätzlich mit bis zu 50 Prozent Rabatt auf den eigenen Skipass. Das Skigebiet Matterhorn Zermatt (VS) gibt noch bis Ende Monat eine Ermässigung von 20 Prozent auf die Skipässe.
Und auch die etwas tiefer gelegenen Skigebiete im Diemtigtal (BE) werben mit einem Vorverkaufsrabatt. Wer bis Ende November ein Abonnement bei den Destinationen Diemtigtal, Wieriehorn oder Grimmialp kauft, erhält 10 Prozent Rabatt und ein vergünstigtes Kinderbillet.
Wir wollen an Spitzentagen gar nicht mehr Leute.
Einen anderen Weg geht man in der Zentralschweiz. Die Preise des Verbund-Abonnements, an dem 14 Skigebiete beteiligt sind, bleiben bewusst die gleichen wie in den vergangenen vier Jahren, sagt Adrian Bühlmann, Geschäftsführer des Branchenverbands Transportunternehmungen Zentralschweiz.
«Die Nachfrage ist grundsätzlich da, die Leute wollen trotz Corona-Krise in die Natur.» Wenn der Schneepass vergünstigt würde, lockte das zwar mehr Leute an, doch das wolle man an Spitzentagen gar nicht. «Gerade während einer Pandemie würden wir mit einer Tiefpreisstrategie das falsche Signal senden», so Bühlmann. An schönen Wochenenden wäre man an der Kapazitätsgrenze.
Grosse Unsicherheit
Bewusst mit Werbeaktionen gewartet hat das Oberwallis. Der Oberwalliser Skipass, zu dem 18 Destinationen gehören, gibt es zwar wieder. Ihn nicht mehr anzubieten, sei keine Option gewesen, heisst es bei den Oberwalliser Bergbahnen. Da vieles noch unklar sei, habe man mit der Werbekampagne aber zugewartet.
Die Stimmung unter den Seilbahnen ist angespannt.
Allgemein sei die Unsicherheit bei den Bergbahnen gross, sagt Berno Stoffel, Präsident vom Verband Seilbahnen Schweiz. Die Situation ändere täglich oder wöchentlich. «Man macht sich Sorgen», so Stoffel. Vor allem bei den grösseren Betrieben, die kaum mit Gästen aus dem Ausland rechnen können.
Mittlere und kleine Skigebiete könnten eher darauf hoffen, dass – wie im Sommer – auch im Winter Gäste aus der Region und der Schweiz kommen. Schweizer würden nicht an die Wärme in die Ferien gehen können, sagt Stefan Reichmuth von den Arosa Bergbahnen. «Wir hoffen, dass sie wieder an die frische Luft, in die Berge, an die Sonne wollen.» Davon werde Arosa wohl profitieren können.