- Die Swiss hat sich 2022 vom Sturzflug in der Pandemie erholt und ist in den schwarzen Zahlen gelandet.
- Die Airline erzielte einen Betriebsgewinn von 456 Millionen Franken nach einem operativen Verlust von 405 Millionen im Vorjahr.
- Allerdings ist die Swiss noch nicht auf der Flughöhe des Vor-Coronajahrs 2019.
Der Umsatz kletterte um mehr als das Doppelte auf 4.41 Milliarden Franken, wie die Swiss in einer Medienmitteilung schribt. Dies, nachdem er in den beiden Vorjahren eingebrochen war. 2021 hatte die Swiss 2.1 Milliarden Franken Umsatz gemacht. Im ersten Pandemiejahr 2020 waren es nur 1.85 Milliarden gewesen.
Allerdings ist die Swiss trotz Steigflugs immer noch nicht auf der Flughöhe der Vor-Coronazeit: 2019 hatte die Lufthansa-Tochter noch einen Umsatz von 5.33 Milliarden und einen operativen Gewinn von 578 Millionen Franken eingeflogen.
Der Nachfrageboom nach der Pandemie hat der Swiss Schub verliehen. Neben der Erholung der Passagierbuchungen trieben Kostenoptimierungen und ein stabiler Flugbetrieb im Sommer das Ergebnis in die Höhe. Die bereinigte Betriebsgewinnmarge erreichte mit 10.4 Prozent wieder zweistellige Zahlen.
Damit sei das Ergebnis von 2022 klar besser ausgefallen als erwartet, lässt sich Finanzchef Markus Binkert in der Mitteilung zitieren.
Zweimal mehr Passagiere
Das erste Quartal sei aufgrund der Coronavirusvariante Omikron und des Beginns des russischen Kriegs gegen die Ukraine noch von grossen Unsicherheiten geprägt gewesen: «Im Frühjahr kehrte jedoch das Vertrauen der Menschen ins Reisen schnell zurück und die Nachfragekurve nach Flugreisen zeigte deutlich nach oben», schreibt die Swiss.
Im Gesamtjahr wurden 12.8 Millionen Passagiere befördert. Das sind mehr als doppelt so viele wie 2021 (knapp 6 Millionen). Die Anzahl der Flüge wuchs um 89 Prozent auf rund 107'000. Durchschnittlich waren 80.9 von 100 Sitzen in den Maschinen belegt. Das sind 26.5 mehr als im Vorjahr. Die Auslastung auf den Interkontinentalstrecken lag leicht über dem Wert der Europastrecken.
Kredite frühzeitig zurückgezahlt
«Trotz grösserer Herausforderungen in der gesamten Luftfahrt haben wir bereits 2022 den Turnaround geschafft und sind mit einer operationellen Stabilität von über 99 Prozent im Sommer wieder weit in die Gewinnzone hineingeflogen», schreibt Swiss-Chef Dieter Vranckx.
Bereits Ende Mai konnte die Swiss aufgrund der positiven Liquiditätsentwicklung den vom Bund zu 85 Prozent garantierten Bankenkredit inklusive Zinsen von insgesamt 60 Millionen Franken frühzeitig zurückzahlen und sich über den Kapitalmarkt finanzieren. Seither habe sich die Liquiditätssituation der Swiss weiter verbessert.
Ganze Flotte wieder im Einsatz
2023 plant die Swiss laut eigenen Angaben mit einer konservativen Kapazität von rund 85 Prozent gegenüber dem Vor-Coronajahr 2019: «Das Ziel ist weiterhin, eine grösstmögliche Stabilität im Flugbetrieb sicherzustellen.» Dafür werde im Sommer wieder die gesamte Flotte der Swiss in Zürich und Genf positioniert sein, heisst es in der Mitteilung.
Zugleich hat sich die Swiss Kapazitäten mit ihren Partnern Helvetic Airways und Air Baltic gesichert, von denen ganze Flieger mit Besatzungen für die Swiss im Einsatz sind.
«Mit dem erfolgreichen Geschäftsgang haben wir eine gute Ausgangslage für 2023 geschaffen. Wir verfügen über die erforderlichen finanziellen Mittel, um für unsere Mitarbeitenden eine attraktive Arbeitgeberin zu bleiben und das Kundenerlebnis auf ein neues Niveau zu heben», wird Vranckx weiter zititert.