- Lindt & Sprüngli hat 2023 einen Umsatz von 5.20 Milliarden Franken erzielt – ein neuer Rekord.
- Der Hauptteil des Wachstums ist auf die Preiserhöhungen infolge gestiegener Rohmaterialpreise zurückzuführen.
- Für das laufende Geschäftsjahr hält das Unternehmen an der langfristigen Zielsetzung fest.
Ein Belastungspunkt war allerdings der starke Schweizer Franken: In Heimwährung ging der Umsatz nämlich lediglich um 4.6 Prozent hoch. Mit den vorgelegten Zahlen liegt Lindt über den eigenen Erwartungen eines organischen Plus von 7 bis 9 Prozent.
Gewinnzahlen gibt Lindt & Sprüngli noch nicht bekannt. Sie werden dann zusammen mit der Jahresbilanz im Frühling veröffentlicht. Doch das Unternehmen gibt sich in der Mitteilung zuversichtlich, eine EBIT-Marge von um die 15.5 Prozent zu erreichen. Das ist im oberen Bereich der zuvor angepeilten Marge von 15.3 bis 15.5 Prozent.
Höhere Kakao-Preise
Dass dem Unternehmen das zweistellige organische Wachstum gelungen ist, liegt hauptsächlich daran, dass es von seinen Kunden mehr Geld für seine Schokoladeprodukte verlangt hat. «Der Hauptteil des Wachstums ist auf die Preiserhöhungen infolge gestiegener Rohmaterialpreise zurückzuführen», heisst es in der Mitteilung.
Der Preis für Kakao habe sich im Jahresverlauf «fast verdoppelt», so Lindt. Tatsächlich legte der Rohstoff im vergangenen Jahr an den Warenmärkten in New York über 60 Prozent, in London um fast 80 Prozent zu. Erstmals seit 45 Jahren wurden über 4000 US-Dollar bezahlt für eine Tonne der begehrten Bohnen. Grund dafür war unter anderem schlechtes Wetter und die Verbreitung von Baumkrankheiten in der wichtigsten Anbauregion Westafrika.
Laut einer früheren Einschätzung der UBS ist Lindt jedoch gegenüber anderen Herstellern im Vorteil: Denn im Premiumsegment, in dem sich der Schweizer Hersteller bewegt, kaufen die Kunden auch dann noch Schokolade, wenn diese teurer wird.
Lindt & Sprüngli selbst bestätigt in der Mitteilung diese Einschätzung: Während die Verkaufspreise anstiegen, habe die Verkaufsmenge nicht etwa ab-, sondern zugenommen. Und dies bei gleichzeitig leicht schrumpfenden Volumenverkäufen im globalen Schokoladenmarkt. «Es zeigt, dass die Kunden Lindt & Sprüngli trotz Preissteigerungen treu bleiben», gibt sich das Unternehmen überzeugt.
Erneut zweistelliges Wachstum in Nordamerika
Die Mehrverkäufe führt die Firma vom linken Zürichseeufer unter anderem auf den erstarkten Tourismus zurück. Mehr Menschen hätten die Läden von Lindt, die sich unter anderem an Flughäfen und Touristenflaniermeilen befinden, besucht. Der Online-Verkauf von Lindt-Schokolade sei zudem nach der Pandemie weiter gewachsen.
Sämtliche Regionen legen stark zu. In der grössten Region Europa (knapp 50 Prozent Umsatzbeitrag) lag das organische Wachstum bei 9.1 Prozent. Ein zweistelliges Umsatzplus habe man etwa in der Schweiz, Italien, Grossbritannien und Osteuropa erreicht. Deutlich nahm mit 11 Prozent auch die zweitgrösste Region Nordamerika zu (Umsatzbeitrag von gut 40 Prozent).
Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt das Unternehmen derweil. Die Verantwortlichen sehen ein Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent und eine Verbesserung der operativen Gewinnmarge von 20 und 40 Basispunkten.