Diese Woche würde die Welt wieder in die Schweiz nach Davos blicken: Die Jahrestagung des Weltwirtschaftsforum WEF findet statt. Aber weil diese international hoch dotierte Tagung mit Staatsoberhäuptern, Konzernchefs und NGO-Vertreterinnen dieses Mal wegen der Corona-Pandemie nicht physisch in Davos stattfindet, sondern rein virtuell, werden wohl kaum Bilder der Bündner Berge um die Welt gehen.
Corona, Ungleichheit, Klimawandel
Das Programm kommt somit im Vergleich zu früheren Jahren deutlich abgespeckter daher, aber vieles ist dennoch gleich geblieben. Eine Woche lang finden zahlreiche Diskussionen statt.
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft tauschen sich aus, debattieren über die grossen Herausforderungen der Welt – beispielsweise über die Folgen der Pandemie, wachsende Ungleichheit, eine nachhaltigere Wirtschaft oder über den Kampf gegen den Klimawandel.
Xi Jinping, Angela Merkel & Co.
Die über Videokonferenz geführten Diskussionen sind insgesamt weniger prominent besetzt, als man sich das vom WEF gewohnt ist. Aber was bei der rein virtuell ausgetragenen Jahrestagung in diesem Jahr auffällt: Es sind überraschend viele Staatsoberhäupter, die dem WEF ihre Aufwartung machen, und die sich Zeit nehmen für eine Ansprache.
So werden Chinas Staatspräsident Xi Jinping, der Premierminister Indiens Narendra Modi, Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa oder die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel dabei sein. Wie gut die Botschaften der Staatsoberhäupter Gehör finden, wenn die Ansprachen nur virtuell inszeniert werden, und nicht vor der beeindruckenden, tief verschneiten Davoser Bergkulisse, ist offen.
Nächste Austragung in Singapur
Läuft alles nach Plan, wird sich diese Weltelite ebenfalls auf Einladung des WEF schon bald wieder physisch treffen. Allerdings nicht in Davos, sondern im Mai in Singapur. Dort soll dann das, was diese Woche wohl zu kurz kommen dürfte, nämlich der informelle Austausch unter Entscheidungsträgern und Wissenschafterinnen, nachgeholt werden.