- Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt wie erwartet den Zins auf Sichteinlagen der Banken bei der Nationalbank bei -0.75 Prozent.
- Zudem will sie weiterhin bei Bedarf im Devisenmarkt eingreifen, wie die SNB mitteilte.
- Dies ist neben den Negativzinsen der zweite Hauptpfeiler ihrer Politik, den Franken zu schwächen.
Nur wenig verändert sind auch Einschätzungen der Notenbanker zur Konjunktur: Die SNB bleibt bei ihrer Prognose eines Wirtschaftswachstums von «rund 1.5 Prozent» für das laufende Jahr. Dies ist eine Überraschung, da zuvor verschiedene Konjunkturinstitute ihre Prognosen gesenkt hatten.
Ungleichgewichte blieben bestehen
Momentan deuteten die Konjunkturindikatoren auf eine «moderat positive Dynamik» hin, begründete die SNB ihre Vorhersage. Das BIP-Wachstum dürfte somit laut den Währungshütern nach der Stagnation im zweiten Halbjahr 2018 wieder etwas an Fahrt aufnehmen. Die weltwirtschaftlichen Risiken seien aber weiterhin «nach unten gerichtet», wurde eingeräumt.
Wie üblich äusserte sich die SNB auch zum Hypothekar- und Immobilienmarkt. Die Ungleichgewichte würden bestehen bleiben, hiess es. Die Nationalbank beobachte die Entwicklungen «weiterhin aufmerksam».
Kaum Bewegung des Wechselkurses
Experten hatten erwartet, dass die SNB an ihrem geldpolitischen Kurs festhält. Der Grund dafür ist bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zu suchen. Diese wird – wie sie vor kurzem mitteilte – frühestens im nächsten Jahr erste Zinserhöhungen vornehmen.
Da die SNB aber vermeiden will, dass der Franken sich zum Euro stark aufwertet, wird sie die Zinsen wohl nicht vor der EZB erhöhen. Am Devisen- und Aktienmarkt sorgten die Entscheide der SNB für keine grossen Bewegungen.