- Die Börsen erholen sich schnell. Der Schweizer Börsenindex SMI ist wieder auf demselben Stand wie vor der Pandemie.
- Grund dafür seien unter anderem die tiefen Zinsen, sagt der Anlagechef der Zürcher Kantonalbank ZKB, Christoph Schenk.
- Auch die Stützungsmassnahmen der Regierungen und die Planung der Börsen seien entscheidend.
Das Bild gleicht jenem nach der Finanzkrise: Auch nach dem Konkurs von Lehman Brothers 2008 in den USA brachen die Schweizer Wirtschaft und die Börse massiv ein – ein knappes Jahr später stand die Schweizer Börse wieder auf dem Niveau, wo sie vor der Krise stand. Dasselbe geschieht jetzt wieder, in der Pandemie.
Für diese schnelle Börsenerholung gibt es laut Christoph Schenk von der ZKB diverse Gründe. Ein Grund seien die ultratiefen Zinsen, die auch weiter tief bleiben werden. «Sie werden ja nur ärmer gemacht, indem sie Bargeld halten oder Staatsanleihen kaufen, daher müssen sie ins Risiko, in die Aktien gehen. Das ist ein Treiber.» Wer Rendite erzielen will, komme schon seit zehn Jahren nicht um Aktien herum.
«Planwirtschaft light»
Ein zweiter Treiber seien die enormen Stützungsmassnahmen vieler Regierungen. «Staatsausgaben, welche eigentlich alle Sektoren unterstützen, damit die Arbeitslosigkeit nicht explodiert, damit keine Massenkonkurse kommen. Wir sind ja momentan faktisch in einer kleinen ‹Planwirtschaft light›», sagt Christoph Schenk weiter.
Impfungen als Treiber und Hoffnung
Diese «Planwirtschaft light» sorge dafür, dass Firmen und Privatpersonen weiterhin Geld ausgeben. Damit stützen sie auch die Börsen. Börsen schauen aber auch voraus. Die Impfungen seien laut dem ZKB-Anlagechef der wichtigste Treiber: «Wir sehen Licht am Ende des Pandemietunnels. Das wird eine wirtschaftliche Erholung in grösserem Ausmass, einen starken Boom geben. Das nehmen die Aktien vorweg.»