- Die Raiffeisen-Gruppe hat im vergangenen Jahr den Gewinn klar gesteigert.
- Im Hypothekengeschäft ist die genossenschaftlich organisierte Bankengruppe weiter mit dem Markt gewachsen.
- Mit der 2022 vollzogenen Verselbstständigung der Niederlassungen zeichneten über 47'000 neue Personen Anteilscheine der sechs neuen Raiffeisenbanken.
Der Gruppengewinn der Raiffeisenbank kletterte im vergangenen Jahr um 10.6 Prozent auf 1.18 Milliarden Franken, wie die drittgrösste Bankengruppe der Schweiz mitteilte. Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis legte mit einem Plus von 6.8 Prozent auf 1.35 Milliarden zu. Die Gruppe sieht sich zudem mit ihrer Strategie auf Kurs: Heute sei Raiffeisen auch eine Anlagebank, wird CEO Heinz Huber in der Mitteilung zitiert.
Die Hypothekenforderungen stiegen per Ende Jahr um weitere 3.7 Prozent auf 203.7 Milliarden Franken, womit die Bankengruppe erstmals die Marke von 200 Milliarden überschritt. Der Marktanteil von Raiffeisen im Schweizer Hypothekengeschäft blieb laut den Angaben dabei mit 17.6 Prozent auf Vorjahreshöhe.
Die Kundeneinlagen legten etwas verhaltener zu (+1.5 Prozent auf 204.8 Milliarden Franken), dennoch sieht Raiffeisen hier einen leichten Anstieg ihres Anteils im Schweizer Markt. Bei den gesamten verwalteten Kundenvermögen resultierte im schwierigen Anlageumfeld 2022 nur ein leichter Anstieg (+0.4 Prozent auf 242.2 Milliarden), dies trotz einem klaren Netto-Neugeldzufluss von 3.9 Milliarden in die Vorsorge- und Anlagedepots.
Wachstum im Anlagegeschäft
Insgesamt erzielten die Raiffeisen-Banken im abgelaufenen Jahr einen Gesamtertrag von 3.53 Milliarden Franken, was gut 4 Prozent über dem Vorjahr lag. Deutlich zulegen konnte die Gruppe vor allem im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit einem Plus von über 10 Prozent, wo sie vom Wachstum im Vorsorge- und Anlagegeschäft profitieren konnte.
Mehr Ertrag erzielte Raiffeisen aber auch im weiterhin klar wichtigsten Ertragspfeiler, dem Zinsgeschäft (+5.6 Prozent auf 2.5 Milliarden). Die Zunahme habe leicht über der Vorjahresentwicklung gelegen. Allerdings erhöhte sich auch der Geschäftsaufwand (+4.1 Prozent).
Neue Genossenschaftsmitglieder
Mit der Verselbstständigung der Niederlassungen, die bisher direkt zur Zentralorganisation Raiffeisen Schweiz unterstellt waren, konnte die Gruppe zahlreiche neue Genossenschaftsmitglieder gewinnen: Über 47'000 Personen zeichneten laut der Mitteilung Anteilscheine der sechs neuen Raiffeisenbanken. Insgesamt zählt Raiffeisen schweizweit nun knapp über 2 Millionen Genossenschafterinnen und Genossenschafter.
Angestiegen sind die Eigenmittel der Bankengruppe. Raiffeisen erfüllt bezüglich des Aufbaus zusätzlicher verlustabsorbierender Mittel bereits heute die Anforderungen als systemrelevante Bank. Die Übergangsbestimmungen bis 2026 nimmt sie aufgrund ihrer guten Kapitalisierung nicht in Anspruch. Auch im laufenden Jahr erwartet die Bankengruppe trotz eines herausfordernden Marktumfelds einen «soliden Geschäftsgang».